Bald ist auch der Tag für diese letzte Traditionsmetzgerei in einer deutschen Ortschaft gekommen. Sie schließt ihre Türen in Kürze für immer. Die Inhaber, aber auch die Stammkunden, sind traurig über das Ende.
Diese Nachricht dürfte wohl viele schockieren. Insbesondere die Stammkundschaft, die hier seit Jahrzehnten einkaufen geht, kann es nicht recht glauben. Doch in einer deutschen Ortschaft schließt nun auch die letzte Traditionsmetzgerei.
Das Unternehmenssterben geht weiter – letzte Metzgerei im Ort schließt
Wer in einem kleinen Ort lebt, kennt es sicher: Es gibt einen Bäcker, einen Metzger, einen kleinen Kiosk, ein Restaurant und eine Kneipe. Und natürlich dürfen ein Friseur und ein Café nicht fehlen. Dieser wenigen Zutaten bedarf es, um eine ganze Gemeinschaft regelmäßig zusammenzubringen. Man kennt sich, redet, tauscht Neuigkeiten aus und findet Freundschaften. Schlimm nur, wenn sich ein solch kleiner Laden seit Jahrzehnten behauptet hat, aber jetzt doch den Hut ziehen muss. So geschieht es derzeit im Dorf Saarwellingen. Die einzige Metzgerei Paul Schäfer schließt bald ihre Türen.
Inhaber wissen nicht mehr weiter – “Zu viele Probleme”
Die Inhaber Rüdiger und Petra Löw suchen bereits seit zwei Jahren jemanden, der ihnen in ihrer Fleischerei zur Hand geht. Doch die Mitarbeiterzahl ist seitdem geschrumpft, neue Kräfte finden sie nicht. Die Betreiberin hat die Metzgerei von ihrem Vater übernommen. Sie ist hier groß geworden und hat mit 18 ihre Ausbildung zur Fleischereifachverkäuferin gemacht. Doch der Fachkräftemangel zwingt den Betrieb nun zum Aufgeben. Zu besten Zeiten habe man hier zwölf Mitarbeiterinnen gehabt. Aktuell sind es mit Frau Löw nur noch fünf. Dabei bräuchten sie eigentlich wenigstens sieben, so die Inhaber.
Aufgrund dieses Problems musste die Metzgerei ihre Öffnungszeiten anpassen. Nachmittags hat sie gar nicht mehr geöffnet. Während das Bedauern bei den Stammkunden groß ist und viele sich wehmütig wegen der Schließung zeigen, gibt es andere, welche die Schließung begrüßen. Mit jeder Fleischerei, die schließen muss, würde es einen Ort weniger geben, für den Tiere leiden müssen. Was viele dabei übersehen: Mit jedem Traditionsbetrieb, der schließt, verschwinden auch ein Stück Handwerk und Tradition.