Entscheidung fast gefallen in Karlsruhe: Bleibt Oliver Kreuzer KSC-Sportchef?

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Karlsruhe (dpa/lsw) – Geht es nach Präsident Holger Siegmund-Schultze, sind die Gespräche des Karlsruher SC mit Sportgeschäftsführer Oliver Kreuzer an den Feiertagen bereits abgeschlossen.

Die Zeichen dafür stehen nach Ansicht des Unternehmers gut. «Wir haben in der Tat gute Gespräche geführt. Es verläuft alles positiv. Wir gehen auch davon aus, dass wir das noch vor Weihnachten zum Abschluss bringen», bestätigte der 53 Jahre alte Siegmund-Schultze am Mittwoch, einen Tag vor dem Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue, der Deutschen Presse-Agentur.

Der 55-jährige Kreuzer war bei Fans und Mitgliedern nicht gerade unumstritten. In der Mitgliederversammlung im Oktober hatte es sogar einen Antrag gegeben, das Präsidium solle sich von Kreuzer trennen. Der Punkt wurde jedoch wieder von der Tagesordnung genommen.

Doch man kann Kreuzer zugutehalten, dass auch er im Zusammenspiel mit Trainer-Neuling Christian Eichner dafür mitverantwortlich ist, dass sich der KSC in den vergangenen Wochen in der 2. Fußball-Bundesliga positiv entwickelt hat. Trotz finanzieller Krise, strenger Vorgaben und magerem Budget. Denn in der Tabelle hat sich der badische
Traditionsclub trotz seines Fehlstarts vorerst deutlich von der Abstiegszone verabschiedet. «Auf jeden Fall», könne er sich eine weitere Zusammenarbeit mit Kreuzer vorstellen», sagte Eichner: «Oliver Kreuzer redet uns nicht in das Tagesgeschäft rein, er lässt uns alle Freiheiten.»

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Künftig muss sich wohl auch der ehemalige Profi des FC Bayern, dessen Vertrag noch bis zum 30. Juni 2021 läuft, auf weniger Gehalt einstellen. «Wenn wir jetzt über neue Verträge sprechen, dann geht es ja um die Frage, was passiert ab dem 1. Juli 2021. Wir wissen nicht, ob da noch Corona wirkt. Aber wir wissen schon, dass wir weniger TV-Geld haben werden. Über beide Ligen», sagte Siegmund-Schultze: «Es ist daher klar, dass sich das in allen Bereichen niederschlagen muss. Sonst kann man ja nicht wirtschaften.» In dieser Sache ist der Nachfolger des Politikers Ingo Wellenreuther durch und durch Betriebswirtschaftler.

Wer Kreuzer kennt, weiß, dass dies nicht unbedingt seine Welt ist. Er folgt vorzugsweise seinem Instinkt. Und der fand unter anderem Marvin Pourie, der den KSC in die zweite Liga zurückschoss. Er fand Philipp Hofmann, der den Club in der vergangenen Saison zum Klassenerhalt führte.

Zwar hat Kreuzers Bauchgefühl den Verein auch hin und wieder Geld in Form von Abfindungen gekostet. Aber eben auch verdienen lassen. So bei Hakan Calhanoglu, für den Karlsruhe insgesamt mutmaßlich noch rund 5,2 Millionen Euro kassierte. Oder Florent Muslija, den er für mutmaßlich 1,8 Millionen Euro nach Hannover verkaufte.