Erste deutsche Strände werden komplett gesperrt – “Kein Zutritt”

An einem heiteren Tag befinden sich viele Menschen mit Sonnenliegen und Sonnenschirmen am Strand. Dieser ist groß und voller Sand, einladend und zieht sich lang am Meer entlang.
Symbolbild © istockphoto/PK-Photos

Bald beginnt sie wieder, die Badesaison mit dem dazugehörigen Schwimmwetter in Deutschland. Doch an den Stränden kommt bald eine drastische Änderung. Denn die ersten deutschen Strände werden komplett gesperrt, sodass man unter bestimmten Bedingungen keinen Zutritt mehr erhält.

Strengere Regeln an den deutschen Küsten sorgen gerade für mächtig Aufsehen bei den Deutschen. Ganze Strände sind gesperrt und es gibt unter bestimmten Bedingungen und Regeln sogar keinen Zutritt für Besucher. Der Hintergrund dieser strengen Maßnahme überrascht.

Neue Vorschriften stoßen viele vor den Kopf

Die Ostseeküste zieht seit Jahrzehnten Anhänger der Freikörperkultur an. Besonders in Warnemünde und Markgrafenheide gibt es festgelegte FKK-Bereiche, in denen Nacktbader ungestört entspannen können. Hier hat die Freikörperkultur eine lange Tradition, die bis in die DDR-Zeit reicht. Doch in den vergangenen Jahren nahm die Zahl der bekleideten Besucher, besonders Touristen aus dem Süden, in diesen Abschnitten stark zu. Immer wieder berichteten Badegäste von unangenehmen Begegnungen mit Textilträgern, die sich nicht nur an den FKK-Stränden aufhielten, sondern teils auch Fotos und Videos der Nacktbader machten. Eine definitiv unschöne Erfahrung für versierte FKK-Bader.

Um solchen Konflikten vorzubeugen, hat die Rostocker Stadtverwaltung nun durchgegriffen. Eine neue Regelung erklärt die FKK-Strände offiziell zu exklusiven Bereichen für Nacktbader. Textilbekleidung ist dort nicht mehr erlaubt. Ordnungskräfte haben die Befugnis, Besucher, die sich nicht an die Kleiderordnung halten, vom Strand zu verweisen. Somit herrscht an diesen FKK-Strandabschnitten eine Sperre für bekleidete Besucher. Sie erhalten keinen Zutritt beziehungsweise können vom Gelände verwiesen werden.

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Spannende Konsequenzen und Zukunftsaussichten für gesperrte Strände

Zur Durchsetzung der neuen Vorschriften wurde die Rolle des “Strandvogts” geschaffen. Dieser patrouilliert die Strände zu Fuß oder per Strandbuggy und stellt sicher, dass sich alle Gäste an die Regelungen halten. Während er selbst nicht an die Nacktpflicht gebunden ist, kann er Bekleidete aktiv aus den FKK-Zonen entfernen. Damit dürfte sich das Bild der für “Normalo-Besucher” gesperrten FKK-Strände nun deutlich verändern. Zum Wohl der nackten Bader und wohl eher zum Leidwesen der bekleideten Badegäste und Schaulustigen.

Neben der Verschärfung der Regeln gibt es noch eine weitere Änderung: Die Zahl der FKK-Strandabschnitte wurde reduziert. Anstatt der bisherigen 37 gibt es jetzt nur noch 27 ausgewiesene Bereiche. Offiziellen Angaben zufolge geht diese Anpassung auf die sinkende Popularität der Freikörperkultur zurück. Während FKK in Deutschland lange als selbstverständlicher Teil der Badekultur galt, verliert sie bei jüngeren Generationen zunehmend an Bedeutung.