Erste Maßnahme: Obergrenze für Döner-Läden soll kommen

In einem Dönerladen drehen sich saftige Dönerspieße. Ein Mitarbeiter schneidet Fleisch von einem Dönerspieß ab, um es in einem leckeren Döner zu servieren und an seine Kunden auf der Straße zu verkaufen.
Symbolbild © imago/Funke Foto Services

Immer mehr Städte klagen über ein bestimmtes Problem, das überhandzunehmen scheint. Deshalb soll es erstmalig eine Obergrenze für Döner-Läden geben – zumindest wenn es nach der Meinung einiger Politiker geht.

Wer sich in den Innenstädten umschaut, macht eine Entdeckung, die nun einige Politiker dazu bringt, eine Obergrenze für Döner-Läden zu fordern. Sie beklagen, dass die aktuelle Entwicklung überhandnehme und den Städten mehr schade als nütze. Dieser Vorschlag stößt jedoch auf heftige Kritik.

Bild der Innenstädte passt nicht jedem

Das moderne Stadtbild heutzutage besteht nicht nur aus Kleidungsgeschäften und Bäckereien. Inzwischen wird das Bild durch Nagelstudios, Dönerbuden, Shisha-Bars und Barbershops dominiert. In manchem Ort reiht sich ein Geschäft an das andere, sodass zum Beispiel drei Nagelstudios und fünf Dönerbuden praktisch nebeneinander anzutreffen sind. Dies führt dazu, dass andere Geschäfte keine Chance auf ein Ladenlokal haben und die Vielfalt leidet. So argumentieren zumindest einige Politiker.

Partei fordert klare Regelung

Es geht jedoch nicht nur um die Vielfalt der Städte, die die Politiker bemängeln. Mit so vielen Döner-Läden, Nagelstudios und Barbershops befürchten sie, dass sich die Einzelhandelsstruktur in den Innenstädten negativ entwickeln könnte. Deshalb wünscht sich die CDU in Wesel eine Steuerungsmöglichkeit. Man sehe auch die Investitionen zukünftiger Interessenten in Gefahr. Zudem hätten sich bereits einige Bürger beschwert.

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Ein von einer Bürgerbewegung in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten solle diese negative Entwicklung bestätigen. Eine Obergrenze für Döner-Läden, Handygeschäfte und andere würde zudem die Situation der einzelnen Geschäfte verbessern. Diese hätten bei so vielen gleichen Läden viel mehr Konkurrenz und hätten es so deutlich schwerer, zu überleben. Die CDU hat deshalb einen entsprechenden Antrag gestellt. Mit einer rechtlichen Möglichkeit könne man die Vermieter in den Innenstädten dazu anhalten, nicht an solche Shops zu vermieten, die es schon zuhauf in den Innenstädten gibt. Die SPD stellt sich gegen diesen Antrag. Die Partei sieht es als schädlich an, eine solche Regelung auf den Weg zu bringen. Dies würde der Wirtschaft schaden und wäre rechtlich fragwürdig. Ob der Antrag tatsächlich durchkommt, muss man abwarten.