Erstes Bundesland greift durch – Gifttiere breiten sich rasant aus

An einem Baum in der Natur sieht man ein dichtes Netz aus Seide bestimmter gefährlicher Insektentiere. Diese Gifttiere halten sich an Bäumen auf und befallen diese rasant.
Symbolbild © imago/BREUEL-BILD

Gefahr in der Natur und freien Umwelt kann nicht nur von Viren ausgehen, sondern auch von Tieren. Gegen besondere Gifttiere greift nun ein erstes Bundesland durch, denn sie breiten sich rasant aus.

Mit dem Frühling kehrt in Deutschland eine unsichtbare Gefahr zurück. Gifttiere, die unscheinbar, fast unsichtbar wirken, verbreiten sich rasant und deshalb greift jetzt ein erstes und massiv betroffenes Bundesland durch.

Frühlingserwachen mit Risiko und einer Gefahr, die viele unterschätzen

Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen kehrt nicht nur die Blütenpracht zurück, sondern leider auch eine unsichtbare Gefahr, die viele unterschätzen. Der Eichenprozessionsspinner geht um und befällt ganze Landstriche. Diese unscheinbare Raupe entwickelt ab dem dritten Larvenstadium feine Brennhaare, die das Eiweißgift Thaumetopoein enthalten. Bereits ein kurzer Kontakt kann bei Menschen zu Hautausschlägen, Augenreizungen und in schweren Fällen zu Atemnot oder allergischen Schocks führen.

Besonders tückisch ist dabei, dass die mikroskopisch kleinen Haare leicht abbrechen und durch die Luft verbreitet werden können. Selbst ohne direkten Kontakt mit den Raupen können Spaziergänger in der Nähe befallener Bäume betroffen sein. Die Haare bleiben zudem über längere Zeit in der Umgebung aktiv, was die Gefahr zusätzlich erhöht.

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Weitreichende Maßnahmen gegen die massive Bedrohung

In Nordrhein-Westfalen reagieren die Behörden mit gezielten Maßnahmen auf die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners. Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen setzt deshalb auf eine Kombination aus akuten und vorbeugenden Strategien. Bei festgestelltem Befall sperrt man betroffene Bereiche sofort ab, stellt Warnschilder auf und saugt die Nester der Raupen ab oder entfernt diese. Zusätzlich wird ein biologisches Insektizid auf Basis des Bodenbakteriums Bacillus Thuringiensis auf die Blätter der Bäume gesprüht. Dieses Mittel ist für Menschen und andere Tiere ungefährlich, wirkt jedoch effektiv gegen die Raupen.

Vorbeugend kommen spezielle Sprühkanonen zum Einsatz, die das Biozid flächendeckend auf potenziell gefährdete Bäume auftragen. In einigen Regionen setzt man zusätzlich Nematoden, also mikroskopisch kleine Fadenwürmer, ein, die gezielt gegen die Raupen wirken. Diese Maßnahmen erfolgen meist nachts, um die lichtempfindlichen Nematoden zu schützen. Experten raten der Bevölkerung, befallene Gebiete zu meiden und bei Verdacht auf Kontakt mit den Brennhaaren sofortige Maßnahmen zu ergreifen: Kleidung wechseln, duschen und bei Bedarf ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Insbesondere Kinder, ältere Menschen und Allergiker sollten vorsichtig sein.