Erwartet uns eine Schnacken-Plage am Rhein: Das sagen Experten!

Symbolbild

Karlsruhe-Insider (dpa) – Trotz Dauerregen und Wärme ist nach Einschätzung der Organisation Kabs aktuell keine Stechmückenplage zu befürchten.

«Die eine oder andere Mücke wird man spüren, aber nirgendwo in unserem Einsatzgebiet ist derzeit eine Plage in Sicht», sagte der Wissenschaftliche Direktor der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs), Dirk Reichle.

«Unsere Bekämpfung der vergangenen Wochen war erfolgreich.» Mehr als 90 Städte und Gemeinden entlang des Oberrheins in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg haben sich seit 1976 zur Kabs zusammengeschlossen.

Reichle zufolge ist der Aufwand der Stechmücken-Bekämpfung in diesem Jahr deutlich höher ist als in den vergangenen drei, vier Jahren. «Wir hatten zwar stets Winterhochwasser, aber diesmal war es durch Schneeschmelze und Regen besonders hoch, hatte jedoch keinen Einfluss auf die Stechmückenpopulation in den Rheinauen», sagte der Biologe in Speyer. Die Pegel seien seit Anfang Mai nie wirklich stark gesunken.

Lesen Sie auch
Menschen infiziert: Tierseuche breitet sich in Deutschland aus

«Im Mai hatten wir den Vorteil, dass es kühl war, die Larven entwickeln sich dann langsamer, und wir haben mehr Zeit zur Bekämpfung. Diesen Vorteil haben wir nun nicht mehr. Wir sind in Habachtstellung.»

In der ersten Mai-Hälfte seien die Stechmückenlarven sehr erfolgreich bekämpft worden, sagte der Kabs-Chef. «Doch wurde es problematisch – vor allem wegen der Witterungsbedingungen. Wir hatten extremen Wind und mussten zwei Hubschraubereinsätze abbrechen.» Trotzdem seien alle Flächen mit Erfolg behandelt worden. Die Arbeit der Experten ist aufwendig. Am Boden kämpfen sie sich oft durchs Dickicht, aber viele Brutstätten können nur aus der Luft bekämpft werden. Vom Helikopter
aus verteilt die Kabs dann den biologischen Wirkstoff Bti, der die Larven der kleinen Blutsauger tötet.