
Seit ihrem Auftauchen auf dem europäischen Kontinent hat sich die Asiatische Hornisse in rasantem Tempo vermehrt. Besonders milde Winter und der Klimawandel begünstigen ihr Überleben und ihre Fortpflanzung. Nun breitet sich die Riesen-Hornisse noch weiter aus.
Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) stammt ursprünglich aus Südostasien, vor allem aus Regionen Chinas, Thailands und Indiens. Ihr Weg nach Europa begann unbeabsichtigt: 2004 wurde sie erstmals in Frankreich nachgewiesen, vermutlich eingeschleppt mit Warenimporten aus Asien.
Aus Asien eingeschleppt: Asiatische Hornisse breitet sich in Europa aus
Heute ist die Asiatische Hornisse in weiten Teilen Westeuropas heimisch – darunter Spanien, Italien, Portugal, Belgien und auch Deutschland. Sie kann in ländlichen ebenso wie in urbanen Gebieten überleben, baut ihre Nester in Bäumen, Dächern oder Schuppen und findet in europäischen Klimazonen ideale Bedingungen. In Deutschland wurde die Art erstmals 2014 in Baden-Württemberg nachgewiesen, mittlerweile ist sie in mehreren Bundesländern anzutreffen.
Behörden und Imker versuchen, die Ausbreitung der Hornissenart zu kontrollieren – etwa durch gezielte Nestmeldungen und Bekämpfungsaktionen. Weit größer als die Bedrohung für Menschen ist die ökologische Gefahr, die von der Asiatischen Hornisse ausgeht. Denn sie jagt bevorzugt Honigbienen, die einen zentralen Teil des Bestäubungssystems ausmachen. In Regionen mit starkem Hornissenbefall sind bereits erhebliche Verluste in Bienenpopulationen zu verzeichnen – mit potenziellen Folgen für Landwirtschaft und Biodiversität.
Großes Nest entdeckt: Riesen-Hornisse breitet sich aus
Obwohl die Asiatische Hornisse furchteinflößend aussieht, gilt sie für den Menschen grundsätzlich nicht als aggressiver als heimische Hornissenarten. Angriffe erfolgen meist nur, wenn ihr Nest gestört wird. Ihr Stich ist schmerzhaft, aber in der Regel nicht gefährlicher als der einer Biene oder Wespe – für Allergiker jedoch potenziell lebensbedrohlich. Das eigentliche Risiko liegt weniger in der direkten Gefahr für Menschen, sondern in der Nähe zu bewohnten Gebieten, wo die Hornissen ihre Nester oft in großer Höhe bauen.
Die Asiatische Hornisse breitet sich in Europa weiterhin rasant aus. Ein Fund in Belgien zeigt nun, wie stark sich die invasive Art bereits etabliert hat. In der Gemeinde Zoersel in der Provinz Antwerpen entdeckten Forschende ein außergewöhnlich großes Nest mit einem Durchmesser von rund einem Meter. Laut einem Biologen vom Forschungsinstitut für Wald und Natur Flandern (INBO) könnte die Kolonie bis zu 500 neue Jungköniginnen hervorgebracht haben, die im nächsten Frühjahr eigene Nester gründen.














