Fahrgäste schreiten ein: Frau wird in Karlsruher Straßenbahn gewürgt

Hauptbahnhof Karlsruhe Foto: Christian Immler [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)]

Karlsruhe-Insider / Pforzheim (ots) – Eine 36-jährige Frau wurde gestern Abend Opfer einer gefährlichen Körperverletzung.

Als Beschuldigter wurde ihr 41-jähriger Freund vorläufig festgenommen. Gegen 18:17 Uhr fuhr die S6 vom Bahnhof Pforzheim Richtung Bad Wildbad ab. Kurz darauf kam der 41-Jährige auf seine Freundin zu, die sich zu diesem Zeitpunkt am Ende des Zuges befand.

Er hielt ihr ein Feuerzeug unter die Nase woraufhin sie seine Hand wegschlug. Anschließend riss er der 36-Jährigen die Kopfhörer aus den Ohren, legte diese um ihren Hals und begann sie damit zu würgen. Nachdem das Kabel der Kopfhörer riss, würgte der Beschuldigte seine Freundin mit den Händen weiter. Erst als zwei bislang unbekannte Männer einschritten und den Freund wegzogen, kam die Frau wieder frei.

Die Helfer forderten den 41-Jährigen nach erneutem Versuch seine Freundin anzugreifen auf, die Bahn zu verlassen. Dem kam der Mann nach. Eine Streife der Landespolizei konnte ihn nach kurzer Fahndung am Bahnhof Neuenbürg festnehmen und auf die Dienststelle verbringen. Der durchgeführte Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1 Promille. Für weitere Maßnahmen wurde der Beschuldigte an eine Streife der Bundespolizei überstellt.

Diese führten auf dem Revier im Karlsruher Hauptbahnhof eine erkennungsdienstliche Behandlung durch und belehrten den Mann. Hier zeigte er sich anhaltend aggressiv und gewaltbereit gegenüber den Beamten. Die Kopfhörer konnten durch die Streife am Bahnhof
Neuenbürg in einem Mülleimer aufgefunden und als Beweismittel sichergestellt werden. Des Weiteren handelte es sich um einen videoüberwachten Zug.

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Die Aufnahmen werden gesichert und im Rahmen der Ermittlungen ausgewertet. Die 36-jährige Geschädigte erlitt Rötungen im Halsbereich, musste aber nicht ärztlich versorgt werden. Was letztendlich Auslöser der Auseinandersetzung war, ist ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen. Nach Abschluss der Maßnahmen wurde der Mann von der Dienststelle entlassen.

Die Bundespolizei bittet Zeugen des Vorfalls, sich unter 0721 120160 zu melden. Insbesondere die beiden couragierten Männer, welche der Geschädigten zu Hilfe kamen, werden gebeten mit der Bundespolizei Kontakt aufzunehmen.