Karlsruherin wird auf ihre schlechte Aura angesprochen: Dann geschieht etwas schlimmes

Symbolbild

Karlsruhe (ots) – Wenn es darum geht, an das Geld anderer Menschen zu kommen, kennt der Einfallsreichtum von Gaunern keine Grenzen. Meist ist es die ältere Generation, deren Anstand und Hilfsbereitschaft  zum Betrug oder Diebstahl ausgenutzt wird. Glaswasser- und Enkeltrick, aber auch Anrufe angeblicher Kriminalbeamter, die sich nach vorhandenen Wertsachen erkundigen, haben bundesweit traurige Berühmtheit erlangt.

Immer wieder geraten aber auch russischstämmige Mitbürger ins Visier von Straftätern. Bislang waren es insbesondere Schockanrufe angeblicher Polizeibeamter, die den Angerufenen schwere Unfälle vorgaukelten und  zur Auslösung angeblich festgenommener Verwandter große Geldsummen forderten.

Etwas neuer ist dagegen die Masche wohl ein und derselben beiden offenbar russischstämmigen Gaunerinnen, die sich den offenbar bei vielen ihrer Landsfrauen verwurzelten Glauben ans Übersinnliche zunutze machen.

Anfang Juni wurde eine 66 Jahre alte Frau in der Karlsruher Innenstadt von den beiden in russischer Sprache auf ihre schlechte Aura angesprochen, die angeblich auf den zeitnahen Verlust eines Angehörigen hindeutete. Um diesem zu entgehen, veranstalteten die Gaunerinnen mit ihrem Opfer einen regelrechten Hokuspokus aus Gebeten, einem ominösen Insekt und einem in eine Zeitung gewickelten vierstelligen Geldbetrag. Dass die beiden das Geld während der Zeremonie an sich gebracht hatten, stellte die Bestohlene erst fest, als die Frauen längst über alle Berge waren.

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Ein ähnlicher, an Kaltschnäuzigkeit kaum noch zu überbietender Fall beschäftigt aktuell den Polizeiposten Oberreut. Eine 62 Jahre alte Bewohnerin des Stadtteils, gleichfalls russischer Herkunft, wurde von dem Duo am Mittwoch gegen 11.00 Uhr in der Johanna-Kirchner-Straße auf ihre tatsächlich gegebene schwere Erkrankung angesprochen. Anschließend stellten die beiden der Frau eine Heilung für den Fall in Aussicht, dass sie ihren Anweisungen bedingungslos Folge leistet.  Neben einer gefüllten Wasserflasche und Gebeten gehörte zu dem sich über einen längeren Zeitraum hinziehenden Heilungsritual, dass die Erkrankte einen Umschlag mit einem fünfstelligen Betrag in einer Stofftasche hinterlegt. Zwar wurde die
Tasche nach der auf offener Straße stattfindenden Zeremonie zurückgegeben. Am Ende enthielt der Geldumschlag allerdings nur noch Zeitungspapier. Und auch diesmal waren die Täterinnen bei Entdeckung der Tat bereit spurlos verschwunden.

Die Polizei warnt nachdrücklich vor dem Auftreten der etwa 30 bis 35 und 50 bis 60 Jahre alten Frauen und bittet bei ihrem neuerlichen Auftreten um sofortige Nachricht. Beide Täterinnen sind von kräftiger
Statur, sprechen perfekt die russische Sprache und gaben sich im ersten Fall als „Tatjana“ und „Maria“ aus.