Falsche Polizeibeamte: Dreiste Geldabholerin bei Karlsruhe festgenommen

Symbolbild Foto: Jörg Carstensen/dpa

Karlsruhe-Insider: Bereits am Donnerstag, den 15. Oktober, konnten Beamte des Kriminaldauerdienstes Karlsruhe nach zahlreichen Anrufen durch angebliche Polizeibeamte im nördlichen Landkreis Karlsruhe eine 30-jährige Tatverdächtige bei der Abholung von vermeintlichen Wertsachen vorläufig festnehmen.

Zuvor hatte ein 79 Jahre alter Mann aus Bruchsal am selben Abend gegen 21.00 Uhr den Anruf eines angeblichen Kriminalbeamten erhalten. Ihm war vorgegaukelt worden, eine osteuropäische Einbrecherbande treibe in der Gegend ihr Unwesen und sein Vermögen wäre nicht mehr sicher, weshalb die Polizei dies in Verwahrung nehmen sollte.

Der aufmerksame Senior ahnte allerdings sofort Böses und verständigte die richtige Polizei über den Polizei-Notruf 110. Bei der geplanten Übergabe der angeblichen Wertsachen nahmen schließlich Beamte des Kriminaldauerdienstes gegen 21.40 Uhr die 30 Jahre alte, aus Rumänien stammende Abholerin fest. Ein Schaden war dank der guten und besonnenen Reaktion des 79-Jährigen nicht entstanden.

Ebenfalls am 15. Oktober war ein 75-jähriger Mann aus Ubstadt-Weiher im Visier der Betrüger. Als eine Frau, mutmaßlich die 30-jährige Beschuldigte, zur Abholung seiner Wertsachen auftauchte, hatte der Senior diese bereitgestellt. Glücklicherweise wollte er diese aber erst nach der Rückkehr seines Sohnes herausgeben und blieb damit vor finanziellem Schaden bewahrt.

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Bereits zwei Tage zuvor war ein 83 Jahre alter Rentner Opfer derselben Tätergruppierung geworden. Auch er war zuvor telefonisch von falschen Polizeibeamten vor einer Einbrecherbande gewarnt worden. Diese vollendete Tat war bis dahin noch nicht angezeigt worden.

Die später festgenommene Tatverdächtige steht im Verdacht an jenem Abend im Bereich Bruchsal vor der Haustür des 83-Jährigen eine Stofftüte mit einem fünfstelligen Geldbetrag abgeholt zu haben. Den Ermittlungen zufolge war die 30-jährige Rumänin über Kleinanzeigen eines Internet-Portals bei der Suche nach einem Mini-Job von einer Firma mit dem Namen „APD Group“ von der Tätergruppierung angeworben worden.

Aktuell dauern weitere Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und des Betrugsdezernats der Karlsruher Kriminalpolizei an.