Fan-Boykott und Polizei-Großaufgebot: Dresden zu Gast in Karlsruhe

Symbolbild


Karlsruhe / Dresden (dpa) – Bereits vor dem Zweitliga-Duell zwischen Dynamo Dresden und dem Karlsruher SC ist für viele Emotionen gesorgt. Doch Dynamo-Coach Cristian Fiel interessieren nach dem verpatzten Start am Samstag (13.00 Uhr/Sky) nur drei Punkte.

FAN-BOYKOTT: Dresden muss auf die Unterstützung seiner aktiven Fanszene verzichten. Diese boykottiert das erste Auswärtsspiel der Saison aufgrund der Vorfälle beim letzten Dynamo-Gastspiel im Wildpark. Etwa 1500 Dynamo-Anhänger nutzten dieses im Mai 2017 in Tarnkleidung gehüllt als «Football-Army Dynamo Dresden» für eine skandalöse Kriegserklärung an den Deutschen Fußball-Bund. Dabei wurden nach Polizeiangaben 15 Beamte und 21 Ordner verletzt.

PUBLIC VIEWING: Rund 600 Dresdner Fans werden dennoch im Wildpark erwartet. Mehr als dreimal soviel sicherten sich bereits ein Ticket für das Public Viewing im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion. «Aufgrund der Geschehnisse damals kann man das nachvollziehen. Wir akzeptieren das als Mannschaft und versuchen auf dem Platz, ein Zeichen zu setzen», erklärte Abwehrspieler Jannik Müller.

DOPPELTORSCHÜTZE MÜLLER: Eben jenen Jannik Müller ist das letzte Aufeinandertreffen mit den Badenern auch aus einem anderen Grund in Erinnerung geblieben. Beim 4:3-Auswärtserfolg steuerte der Innenverteidiger zwei Tore bei.

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FAMILIENDUELL I: Siebenmal trafen Dynamos Lucas Röser und sein Bruder Martin aufeinander, am Samstag erstmals in der 2. Liga. Ob beide spielen, ist allerdings offen. Während Lucas im ersten Saisonspiel nur von der Bank kam, hat Martin gerade erst eine Innenbandverletzung auskuriert. Fakt aber ist: Lucas behielt bisher viermal die Oberhand,
Martin nur einmal.

FAMILIENDUELL II: Erst das zweite Mal überhaupt treffen Dynamo-Kapitän Niklas Kreuzer und sein Vater Oliver Kreuzer aufeinander. Der ehemalige Bundesliga-Profi ist Sportdirektor in Karlsruhe und errang im Dezember 2016 mit seinem KSC ein 0:0 in Dresden. Im Rückspiel beim 3:4-Auswärtserfolg der Sachsen war Sohn Niklas gesperrt.

PERSONALSITUATION: Fiel hat bis auf Marco Hartmann alle Mann an Bord. Karlsruhes Coach Alois Schwartz muss den verletzten Außenbahnspieler Burak Camoglu ersetzen.

SYSTEMUMSTELLUNG: Gegen Nürnberg agierte Dresden nur mit einer Spitze, scheiterte letztlich aber aufgrund der mangelnden Torgefahr. Ob Fiel daher gegen den KSC umstellen wird, lässt er offen. «Darüber habe ich in der letzten Woche genauso nachgedacht wie die Wochen davor. Ich mache das auch ein wenig vom Gegner abhängig.»