Fast 150 Jahre alt: Deutsche Großstadt verliert Traditionsgeschäft

Passanten schlendern durch eine Einkaufsstraße in einer Großstadt bei schönem Wetter. Sie erledigen ihre Einkäufe in den Läden und besuchen die Geschäfte, um Geld auszugeben.
Symbolbild © istockphoto/jan van der Wolf

Nach knapp 150 Jahren Bestehen verliert eine deutsche Großstadt nun ein Traditionsgeschäft. Die Kunden sind über diese Entscheidung sehr traurig, doch für den Besitzer geht es so einfach nicht mehr weiter.

Es ist eine Entwicklung, die viele Großstädte zu beklagen haben: Die Einkaufsmeilen dünnen immer mehr aus. Viele Läden müssen schließen, sodass auch die Menschen immer mehr auf Produkte aus dem Internet zurückgreifen. Nun verliert eine deutsche Großstadt ein weiteres Traditiongeschäft, das nach fast 150 Jahren seine Tür für immer schließen wird.

Teufelskreis sorgt für Unmut bei Verbrauchern und Ladenbesitzern

Es ist ein Teufelskreis, aus dem Deutschland laut Expertenmeinung wohl nicht so schnell herausfinden wird. Durch die aktuelle Wirtschaftslage haben die Verbraucher immer weniger Geld zur Verfügung. Wofür sie dies ausgeben, überlegen sie sich vorher genau und sparen beispielsweise bei Konsumgütern und Restaurantbesuchen. Durch das veränderte Kundenverhalten machen die Unternehmen nicht mehr so hohe Umsätze, wodurch sie ihre Kosten nicht mehr decken können. Folglich müssen viele Läden schließen. Das führt zu weniger Auswahl in den lokalen Geschäften, sodass die Kunden weniger die Innenstädte aufsuchen und lieber im Internet bestellen.

Bitter: Traditionsgeschäft schließt nach fast 150 Jahren

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Nun muss Duisburg als nächste deutsche Großstadt einen Verlust hinnehmen. Ein altes Geschäft, das bereits seit fast 150 Jahren existiert, will bald dichtmachen. Seit 1881 existiert Schmeltzer Antik in der Kuhstraße 3 in Duisburg und wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Der derzeitige Inhaber Bernhard Schmeltzer hat das Geschäft bereits 1961 übernommen und machte sich nach seiner Meisterprüfung 1964 schnell einen Namen. Er war die erste Anlaufstelle für Gold- und Brillantschmuck. Nachdem er 1981 begann, historische Uhren zu sammeln, war er ein gefragter Mann für die Restaurierung dieser.

In fünfzig Jahren sammelte er historische Uhren aus 100 Jahren, darunter Stücke, die großen Persönlichkeiten gehörten. Ganze 17-mal verschlug es Schmeltzer nach Russland. Er reparierte die Reiseuhren von den Zaren Nikolaus I. und II. Zweimal reiste er sogar nach Indien. Danach schrieb er mehrere Bücher über historische Uhren und das Sammeln solcher. Nun ist der Inhaber 85 Jahre alt und bedauert den Schritt, sein Geschäft zu schließen, kein bisschen. Ihm fehle es an Kraft, sagt er selbst. Bis Ende Januar 2025 können Kunden noch bis zu 40 Prozent Rabatt bekommen und so einige Schnäppchen ergattern.