Filialen: Einer der größten deutschen Schuhhändler ist insolvent

Ein Geschäft mit Schuhen, Taschen und Accessoires. Im Vordergrund ein Tisch, auf dem verschiedene Damenschuhe ausgestellt sind. Im Hintergrund eine Auswahl an Damentaschen und noch mehr Schuhe.
Symbolbild © istockphoto/Buba1955

Die letzte Rettung durch einen Investor ist nicht lange her, doch nun ist dieser Schuhhändler erneut insolvent. Die Lage ist offenbar ernst. Weil der Händler Zahlungsrückstände hat, kam es bereits zu Räumungsklagen.

Er gehört zu den bekanntesten Schuhhändlern Deutschlands. Wegen finanzieller Schwierigkeiten steckt er allerdings in einer tiefen Krise. Sie resultiert in einem erneuten Insolvenzverfahren. Der Ausgang ist ungewiss.

Es ist amtlich: Deutscher Schuhhändler ist erneut insolvent

Erneut befindet sich dieser Schuhhändler in einer wirtschaftlichen Krise. Das Jahr 2025 beginnt deshalb mit einer Insolvenz. Am 20. Januar wurde das Verfahren in Hamburg eröffnet. Allerdings hat es sich nicht um einen Eigenantrag des Händlers gehandelt. Weil dieser seinen Zahlungsverpflichtungen nicht ganz nachkommen kann, haben mehrere Gläubiger reagiert. Es kam zu einem Fremdantrag. Für das Unternehmen ist es schon die zweite Insolvenz, denn im September 2022 musste das erste Verfahren eröffnet werden.

Damals gab es jedoch schnell wieder Hoffnung für die Schuhhandelskette. Es fand sich ein neuer Investor, Bolko Kissling übernahm Görtz. Die Sanierung in Eigenverwaltung gelang, auch wenn mehrere Filialen schließen und Arbeitsplätze gestrichen werden mussten. Das Hamburger Unternehmen konnte das Ende der ersten Insolvenz im Sommer 2023 verkünden. Lange hielt der Erfolg von Görtz nicht an. 2024 wurde von Räumungsklagen und Zwangsräumungen berichtet, weil das Unternehmen mit Zahlungsproblemen kämpft.

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Eine Branche in der Krise: Der Schuhhändler ist nicht allein

Dass der bekannte Schuhhändler insolvent ist, verwundert Experten aus der Branche nicht. Bereits 2024 mussten viele Schuhgeschäfte ihre Türen schließen. Sowohl der Onlinehandel als auch die gestiegenen Kosten für Energie und Mieten stellen Einzelhändler zunehmend vor Herausforderungen. Auch die höheren Personalkosten können betroffene Arbeitgeber nicht immer stemmen.

Görtz gibt an, dass das Unternehmen heute noch 45 Filialen in Deutschlands größten Städten betreibt. Diese stehen nun auf dem Spiel. Weitere Zwangsräumungen sind nicht ausgeschlossen. Aufgeben will die Kette, deren Wurzeln bis ins Jahr 1875 zurückreichen, offenbar nicht. Man bemühe sich um Lösungen und spreche deshalb mit den Vermietern. Ob der Händler sich erneut retten kann und wie es mit dem Personal weitergeht, bleibt offen.