Flut-Katastrophe in der Pfalz: Kein Strom und Wasser – Bundeswehr rückt an

Dorf überflutet durch Unwetter
Symbolbild © istockphoto/syahrir maulana

Mehr als 1000 Einsatzkräfte waren in der Nacht zum Donnerstag im Landkreis Trier-Saarburg im Unwettereinsatz.

Nach Überschwemmungen wegen anhaltender Regenfälle wurde am Mittwochabend
die zweithöchste Alarmstufe ausgerufen.

Nach einer Mitteilung der Technischen Einsatzleitung des Brand- und Katastrophenschutzes waren am frühen Donnerstagmorgen die Verbandsgemeinden Trier-Land, Schweich
und Konz am heftigsten vom Hochwasser betroffen. Im Großteil der
Verbandsgemeinde Trier-Land herrsche Stromausfall.

In der Ortsgemeinde Kordel sei die Trinkwasserpumpe ausgefallen, dadurch seien 22 000 Menschen ohne Wasserversorgung.

Ein Ersatzaggregat werde auf den Weg gebracht. Ebenfalls in Kordel wurde am frühen Donnerstagmorgen durch die ansteigende Kyll ein Seniorenheim aufgrund von unzureichendem Hochwasserschutz evakuiert.

Ebenfalls von Evakuierungen betroffen seien etwa 110 weitere Haushalte. Es werde an Hochdruck an Transport, Unterbringung und Verpflegung der Betroffenen gearbeitet. Schule und Kindergarten in Kordel bleiben demnach am Donnerstag geschlossen.

In der Gemeinde Kordel im Landkreis Trier-Saarburg sind wegen des Hochwassers mehrere hundert Menschen mit Booten in Sicherheit gebracht worden.

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Meldungen über Vermisste, Tote oder Verletzte gebe es aus Kordel nicht, teilte ein Sprecher des Kreises mit. Wegen überschwemmter Zufahrtswege war der Ort mit 2000
Einwohnern abgeschnitten. Nach Angaben des Kreises war auch die Bundeswehr im Einsatz, um Menschen zu retten.

Das Technische Hilfswerk (THW) hat den Katastrophenschutz in den von Überschwemmungen betroffenen Ländern am Donnerstag mit rund 2100 Einsatzkräften unterstützt. In Rheinland-Pfalz seien zudem Hubschrauber aus mehreren Bundesländern
zur Rettung von Menschen aus Überflutungsgebieten unterwegs, teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Anfrage mit. Weitere Hubschrauber der Bundespolizei stünden in Bereitschaft.

In der Pfalz sind mindestens 18 Menschen gestorben. Im Ort Schuld in der Eifel wurden in der Nacht zum Donnerstag vier Häuser komplett und zwei weitere zur Hälfte weggespült. 50 bis 70 Menschen werden nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums vermisst. Auch in Nordrhein-Westfalen bleibt die Lage angespannt. /dpa