Für den Ernstfall: Atomwaffe soll in Deutschland zurückkehren

Auf einem gelben Sticker befinden sich auf blauem Hintergrund die Sterne der Europäischen Union. Am Rand steht in Großbuchstaben geschrieben: "Atombombe? Na klar! Unter dem Sticker sieht man den Bundesadler.
Symbolbild © imago/Wolfgang Maria Weber

Die Bundesregierung fordert, dass für den Ernstfall die Atomwaffe nach Deutschland zurückkehren soll. Angesichts der derzeitigen politischen Lage müsse man sich auf jeden Fall wappnen.

Diese Nachricht dürfte große Diskussionen auslösen. Doch die neue Bundesregierung ist sich sicher: Die Atomwaffe soll nach Deutschland zurückkehren. Man müsse angesichts der politischen Spannungen für den Ernstfall gewappnet sein.

Politische Lage so bedrohlich wie nie – Regierung prescht vor

Beim Blick auf die derzeitige Weltlage dürften sich bei vielen Menschen Sorgenfalten auf der Stirn zeigen. Denn zum einen gibt es den immer noch andauernden Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Das Besorgniserregende: Russland ist eine Atommacht und besitzt die notwendigen Mittel, um Atomwaffen gezielt einzusetzen. Die Reichweite dieser wäre nicht zu unterschätzen.

Zum anderen gibt es einen weiteren Konflikt, der ebenfalls die Gemüter beunruhigt: Die anhaltenden Spannungen zwischen Iran und Israel. Der Iran wollte sein Atomprogramm weiter ausbauen – diese Ankündigung hat die Welt in Schrecken versetzt. Angesichts dieser anhaltenden Unruhen hat Unionsfraktionschef Jens Spahn nun in einem Interview einen Vorstoß gewagt: Die Atomwaffe soll nach Deutschland zurückkehren.

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Nicht ohne Schutz, aber nicht genug

Im Falle eines Angriffes mit Atomwaffen wären Deutschland und die EU diesem nicht schutzlos ausgeliefert. Denn die EU verfügt über einen Atom-Schutzschirm: In Deutschland lagern Atomwaffen der USA. Die entsprechenden Kampfflugzeuge würde Deutschland bereitstellen. Doch Jens Spahn reicht dies anscheinend nicht. In einem Interview fordert er, dass Deutschland eine führende Rolle beim Schutzschirm einnehmen müsse. Wie dies konkret aussehen würde, führte er jedoch nicht aus. Die EU müsse einen eigenen Schutzschirm haben.

Inzwischen habe sich Bundeskanzler Merz mit den Regierungen Frankreichs und Großbritanniens ausgetauscht. Spahn wisse, dass sich jetzt viele Gegenstimmen regen würden, doch man müsse auch bedenken, dass man im Ernstfall nicht genug abschrecken könne. Und wer dies nicht könne, werde zum Spielball der Weltpolitik. Laut dem Unionsfraktionschef würde dies viel Geld kosten. Man müsse diese Ausgaben aber finanzieren, um sich schützen zu können.