Auf den Ernstfall müssen sich alle vorbereiten, auch die Kinder. So lauten zumindest Pläne und Ideen, nach der Schulen für den Kriegsfall Krisen-Unterricht für Kinder einführen sollen. Trotz Kritik, halten viele das auch angesichts der aktuellen Weltlage für notwendig.
Die richtige Vorbereitung auf den Ernstfall wird angesichts der angespannten Weltlage für immer mehr Menschen eine Notwendigkeit und ein Bedürfnis. Darauf sollen nun auch Schulen reagieren, die für einen Kriegsfall einen so genannten Krisen-Unterricht einführen sollen. So zumindest die Forderung.
Wenn der Ernstfall Thema im Klassenzimmer wird: Viel Neues auf dem Lehrplan
Stromausfälle, Naturkatastrophen, Kriege – was früher wie ein düsteres Gedankenspiel klang, rückt heute näher an den Alltag. Angesichts wachsender internationaler Spannungen denkt das Bundesinnenministerium indessen über eine deutliche Reform des Unterrichts in den Schulen nach. Junge Menschen sollen besser auf Krisen vorbereitet sein – und das nicht erst dann, wenn es bereits zu spät ist. Der Plan: Bereits in der Schule soll ein neues Bewusstsein für die Vorsorge bei Krisen geschaffen werden. Unterstützung kommt vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, das Materialien für den Unterricht entwickeln und diese den Lehrkräften zur Verfügung stellen will.
Themen wie Selbstschutz, Verhalten bei Alarm und organisatorische Abläufe in Krisen könnten so schon bald auf den Stundenplänen stehen. Ziel sei es, die Schüler nicht nur zu informieren, sondern handlungsfähig zu machen – auch im Ernstfall. Dabei geht es nicht um Panikmache, sondern um sinnvolle Vorbereitung. Schon jetzt empfehlen Experten, auch im privaten Umfeld einen Vorrat für mindestens drei Tagen anzulegen – mit Wasser, Lebensmitteln und wichtigen Dingen wie Taschenlampen oder Batterien. Doch was bislang in Deutschland nur in der Zivilverteidigung thematisiert wurde, könnte wohl bald Teil einer neuen Bildungskultur werden.
Schulen und Krisen-Unterricht: Die Hintergründe des Vorstoßes überraschen
Den konkreten Anstoß für diese Debatte lieferte eine Initiative auf EU-Ebene zur besseren Vorbereitung auf kriegsbedingte Krisen. In Deutschland drängt vor allem CDU-Politiker Roderich Kiesewetter darauf, nun schnell zu handeln. Sein Vorschlag beinhaltet ein verpflichtendes Training für die Schüler, ergänzt durch eine Grundausbildung im Verhalten bei Katastrophen.
Vorbild sei Finnland, wo entsprechender Unterricht längst zum Alltag gehört. Dort vermitteln Schulen seit Jahrzehnten nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Übungen wie Evakuierungen, Erste Hilfe und Verhalten bei Angriffen. Die positiven Effekte auf das kollektive Gefühl der Sicherheit seien klar sichtbar. Auch in Deutschland könnte diese Entwicklung bald Realität werden. Sollte man das Konzept wirklich umsetzen, verändert sich der Bildungsauftrag grundlegend. Lernen für die Zukunft hieße dann auch: im Notfall vorbereitet zu sein.