Karlsruhe Insider: Alles mit Strom.
Immer mehr Menschen suchen in der akuten Gaskrise nach alternativen Wärmequellen. Heizlüfter und Co. sind naheliegend, doch hat die Sache einen erheblichen Haken.
Das Heizen mit Elektrogeräten sollte eigentlich nur eine Notlösung sein. Es ist derzeit drei Mal so teuer wie das Heizen mit Gas.
Sonst sind sie im Sommer nur Ventilatoren, Klimaanlagen und vielleicht auch noch Heizstrahler für die Terrasse. Allerdings ist in diesem Jahr alles anders.
Aus Angst vor Gasengpässen im Winter entwickeln sich in Baumärkten und im Elektronikhandel aktuell Heizlüfter, Konvektor-Heizungen und Ölradiatoren zu Verkaufsschlagern. Wer Pech hat, steht bereits jetzt manchmal vor leeren Regalen.
Derzeit gibt es eine überdurchschnittlich hohe Nachfrage nach elektrischen Heizgeräten, so die Bilanz der zwei größten Elektronik-Händlern in Deutschland, Media Markt und Saturn. Beide Unternehmen liegen bei den Verkaufszahlen 100 Prozent über dem Vorjahr. Gerade in den letzten drei Wochen habe sich die Nachfrage noch einmal verschärft.
Bei der Preisvergleichsplattform Idealo wurden im Juni Elektroheizungen mehr als vier Mal so häufig nachgefragt wie im gleichen Monat des Vorjahres. Bei Kaminen und Öfen habe das Plus bei 280 Prozent gelegen. Immer mehr Menschen sähen sich mit Blick auf die Gaskrise nach alternativen Wärmequellen um.
Die Angst, Russland könnte Europa wegen des Krieges in der Ukraine den Gashahn zudrehen, treibt immer mehr Menschen um. Teils aus Angst, im Winter in einer kalten Wohnung zu sitzen, teils vielleicht auch nur aus Sorge vor kühleren Temperaturen. Schließlich wird in der Politik zum Einsparen von Gas immer wieder auch ein Absenken der Heiztemperatur in privaten Wohnungen debattiert, und der Immobilienkonzern Vonovia hat bereits angekündigt, die Nachttemperaturen in den Wohnungen seiner Mieter reduzieren zu wollen.