Die Pleitewelle rollt weiter über Deutschland hinweg und reißt nun die nächste deutsche Traditionsfirma mit, die jetzt insolvent ist. Damit endet unter Umständen die Ära eines traditionsreichen Unternehmens, das seit über 300 Jahren existiert.
Vor einer Insolvenz sind auch große, traditionelle Unternehmen nicht gefeit. Dies zeigt das aktuelle Beispiel: Eine deutsche Traditionsfirma, die schon seit über 300 Jahren existiert, ist nun insolvent.
Unternehmen erlebte schon die industrielle Revolution
Firmen, die Jahrhunderte überdauern, gibt es in Deutschland einige. So manches Unternehmen kann auf eine Gründung im 16. Jahrhundert zurückblicken und ist bis heute in Familienhand. Was kaum vorstellbar ist, kann man in der Geschichte der einzelnen Konzerne nachlesen. Dabei scheinen es bestimmte Branchen einfacher zu haben, die Jahrhunderte zu überdauern. Dazu zählen zum Beispiel Gaststätten und generell alle Unternehmen, die mit Getränken und Speisen handeln. Eine Firma jedoch, die es schon seit 1723 gibt, könnte jetzt allerdings vor dem Aus stehen. Sie erlebte die industrielle Revolution mit und schaffte es durch einige Krisen.
Über 100 Mitarbeiter stehen vor ungewisser Zukunft
Nun jedoch sieht es ganz danach aus, als ob diese jahrhundertelange Tradition enden könnte. Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit hat die Geschäftsführung der Schmauser Precision GmbH beim zuständigen Amtsgericht Nürnberg einen Insolvenzantrag gestellt. Seit 2020 geht es der Traditionsfirma nicht mehr gut. Zuerst kam die Coronakrise. Als diese vorbei zu sein schien, folgte der Ukraine-Krieg. Mit diesem gingen auch die gestiegenen Energiekosten einher. Aus den finanziellen Schwierigkeiten kam das Unternehmen nicht mehr heraus und muss nun den schweren Schritt in die Insolvenz gehen.
1723 gründete Leonhard Schmauser seine Nadelfabrik in Schwabach. Sehr schnell spielte sie eine große Rolle in der Textilproduktion der Region. Die industrielle Revolution verschaffte der Traditionsfirma einen gewaltigen Aufschwung. Das Unternehmen produziert auch Präzisionsteile, die in vielen Bereichen der Industrie gebraucht werden. Da auch die Automobilindustrie verschärft Interesse an den Produkten von Schmauser zeigte, investierte man in den Jahren 2008 und 2009 große Summen. 2019 kam dann der Dieselskandal, weshalb die Umsätze nicht mehr so hoch ausfielen. Seit dieser Zeit befindet sich die Firma in steter Talfahrt. 114 Mitarbeiter sehen nun in eine ungewisse Zukunft.
