“Grenzwertig”: Hunde werden immer mehr vermenschlicht

Ein Mann hält einen Hund im Arm.
Symbolbild © istockphoto/Oksana Kuznetsova

Viele Tierhalter haben eine innige Beziehung zu ihrem Vierbeiner. Doch Experten warnen jetzt davor, dass Hunde immer mehr vermenschlicht werden. Dies soll sogar negative Auswirkungen haben.

Wer sein Tier liebt, der möchte ihm einfach alles geben, was es benötigt. Doch mancher übertreibt es mit derTierliebe. Experten haben nun eine Warnung ausgesprochen, in der sie davon abraten, Hunde zu sehr zu vermenschlichen.

Ein Hund ist kein Mensch

Fragt man Hundehalter, so würden diese von ihrem geliebten Vierbeiner sicherlich sagen, dass er wie ein Kind für sie sei. Doch genau diese Bindung sehen Experten kritisch. Diese warnen jetzt sogar davor, Hunde immer mehr zu vermenschlichen. Dennoch darf und soll der Hund auch eine wichtige Rolle im Leben des Menschen einnehmen.

Laut dem Industrieverband Heimtierbedarf sollen im Jahr 2021 10,3 Millionen Hunde in deutschen Haushalten gelebt haben. Hunde streicheln und kuscheln soll Glückshormone ausschütten und beruhigend wirken, erklären Forscher. Doch neben den positiven Aspekten gibt es offenbar auch negative Auswirkungen, die bei einer Vermenschlichung der Hunde auftreten können.

Hunde in der Psychologie

Eine Psychologin erklärte jüngst, dass sie ihren Hund auch mit in die Therapiestunden nehme, da die Patienten positiv auf ihn reagieren würden. Er könne die körperliche Nähe zum Patienten suchen und so eine förderliche Wirkung haben. Außerdem geben Experten an, dass Kinder, die mit einem Hund aufwachsen, gute Chancen hätten, ein gutes Feingefühl zu entwickeln.

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Doch die Kehrseite ist laut einer Expertin: “Es kann aber auch sein – und ich kenne solche Fälle –, dass eine alleinstehende Person sich nur noch auf Tiere fokussiert und zu dem Schluss gelangt: Menschen sind böse, meine Hunde sind gut. Wenn man allein im Wald lebt, ist das ja okay. Wenn derjenige aber ein Teil unserer Gesellschaft ist, finde ich das schwierig, weil er so die Verbindung zu anderen Menschen verlieren kann.”

Vermenschlichung birgt Risiken

Wer seine Hunde vermenschliche, riskiere laut Experten zudem weitere Folgen. Die Menschen würden nicht mehr zwischen einem Menschen und einem Tier unterscheiden, sondern ihren Hund so behandeln, als sei er ein Mensch. Für dieses Phänomen sehen Experten bereits Anzeichen, wenn das Tier frisiert und angezogen wird oder gar ein eigenes Zimmer eingerichtet bekommt.

Acht geben sollten laut Experten besonders folgende Menschen: “Diejenigen, die allein leben, die keine Bezugspersonen haben, sollten sich nicht nur auf ihren Hund fokussieren. Denn sonst nimmt der Hund automatisch eine viel zu zentrale Rolle ein.” Generell sei zu beobachten, dass das Vermenschlichen der Hunde ein eher negativer Trend sei.