Große Altersarmut: Immer mehr Rentner haben kaum noch Geld

Ein älterer Mann in einer braunen Jacke, mit einer Plastiktüte in der Hand sucht in einem orangen Mülleimer nach Flaschen, für die es Pfand gibt. Immer mehr Rentner in Deutschland haben kaum Geld.
Symbolbild © imago/Dirk Sattler

Die Zahl der Menschen, die im Ruhestand mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfen, nimmt weiter zu. Viele Rentner haben kaum noch Geld. Sie sehen sich gezwungen, mit weniger auszukommen – oder Flaschen zu sammeln.

Die Altersarmut in Deutschland wird immer drastischer. Millionen Rentner haben hierzulande einfach kaum noch Geld. Viele sehen sich vor der Wahl: Sparen oder Flaschen sammeln.

Zahlen, die schockieren: 3,5 Millionen armutsgefährdete Rentner

Es sind wirklich düstere neue Zahlen, die eindeutig belegen: Die Altersarmut in Deutschland nimmt immer weiter zu! Es ist überhaupt erschreckend, dass in einem fortschrittlichen Land in der heutigen Zeit Menschen Flaschen sammeln müssen. Noch viel schlimmer ist es, wenn Senioren gezwungen sind, dies zu tun. Zwar bejubelt man immer wieder gern die alljährliche Rentenerhöhung. Doch für die Rentner, die sowieso kaum Geld haben, ändert sich dadurch auch nichts – zumindest nicht grundlegend. Viel zu viele Menschen müssen hierzulande im Ruhestand mit einem Einkommen auskommen, das oft nicht annähernd für die stetig steigenden Lebenshaltungskosten reicht.

Die Deutsche Rentenversicherung weist für das Jahr 2023 folgende Zahlen aus: Männer erhalten etwa 1.800 Euro brutto – im Schnitt. Rentnerinnen hingegen bekommen gerade mal 1.394 Euro. Doch der tatsächliche Bezug liegt häufig deutlich darunter. Denn etwa die Hälfte der Rentner bezieht lediglich rund 1.099 Euro pro Monat. Das macht wohl ziemlich deutlich, wie weit die Renten auseinanderliegen. Noch wichtiger: Es zeigt, wie vielen Rentnern kaum Geld zur Verfügung steht. Somit gelten derzeit auch 3,5 Millionen Menschen über 65 Jahre als armutsgefährdet. Es ist erschreckend und es ist ein Rekordhoch. In Prozenten stieg die Zahl von armutsgefährdeten Bürgern allein in einem Jahr von 18,4 Prozent auf 19,6 Prozent. Das kann doch nicht zur Normalität werden!

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Ungerecht verteilt: Frauen im Schatten der Altersarmut

Das ist alles ohnehin schon tragisch genug. Hinzu kommt die Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern. Jede fünfte Rentnerin in Deutschland muss mit 450 Euro – oder noch weniger – im Monat leben. Jeder, der schon mal Miete gezahlt hat, weiß: Das geht gar nicht.

Die aktuellen Daten fordern ein Umdenken. Es reicht nicht, sich auf jährliche Rentenerhöhungen zu verlassen, wenn Millionen Rentner kaum noch Geld zum Überleben haben. Die wachsende Armutsgefährdung im Alter – insbesondere bei Frauen – macht deutlich, dass strukturelle Reformen im Rentensystem notwendig sind. Denn unsere Senioren, die ihr Leben lang das Fundament unserer Gesellschaft gelegt haben, dürfen nicht weiter in finanzieller Verzweiflung leben. Es ist ein Affront an ihrer Würde, wenn Flaschen sammeln zur Notwendigkeit wird. Wir müssen endlich einen Wandel einleiten, damit der Lebensabend wieder von der Anerkennung geprägt ist, die unsere Älteren verdienen.