Große Sparmaßnahme: Deutsche Post streicht fast 10.000 Stellen

Eine große Filiale der Deutschen Post. Auf dem Gebäude befindet sich die Aufschrift "Deutsche Post". Daneben sieht man das schwarze Posthorn. Das Gebäude ist in der typischen Erkennungsfarbe Gelb gestrichen. Vor der Zentrale stehen mehrere Post-Autos, mit denen die Postboten die Pakete und Briefe ausliefern.
Symbolbild © istockphoto/Cineberg

Erst vor Kurzem konnten die Angestellten Erfolge für sich verbuchen, doch nun kommt der nächste Tiefschlag: Die Deutsche Post will fast 10.000 Stellen streichen und damit eine große Sparmaßnahme durchsetzen.

Viele Unternehmen kündigten die letzten Wochen und Monate an, dass sie enorm sparen müssen. Denn die Umsätze stimmen nicht. Diesem Trend schließt sich nun auch die Deutsche Post an, die fast 10.000 Stellen streichen will.

“Wie gewonnen, so zerronnen” – Mitarbeiter müssen nächsten Tiefschlag hinnehmen

Noch vor einigen Tagen hat sich wohl die Mehrheit der Bevölkerung geärgert. Denn durch die Streiks bei der Deutschen Post blieben viele wichtige Briefe und Pakete liegen. 27.000 Angestellte der DHL Group gingen auf die Straße und forderten nicht nur mehr Lohn, sondern auch mehr Urlaubstage. Letzten Endes konnten sich die beiden Parteien einigen. Insgesamt fünf Prozent mehr Lohn und einen Urlaubstag mehr konnten die Beschäftigten aushandeln. Die Lohnerhöhung erfolgt in zwei Stufen: Ab dem 1. April gibt es zwei Prozent mehr Lohn. Ab dem 1. April 2026 steigt der Lohn noch einmal um drei Prozent. Diese Erhöhung entspricht der Inflation von derzeit 2,3 Prozent. Wer sechzehn Jahre und länger bei der Deutschen Post angestellt ist, bekommt außerdem noch einen Urlaubstag mehr.

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Nun kommt die nächste Hiobsbotschaft – Tausende Angestellte betroffen

Nach der Einigung müssen sich die 287.000 Postboten nun jedoch auf einen Tiefschlag gefasst machen. Denn der Konzern will 8.000 Stellen streichen. Dies soll zwar sozialverträglich erfolgen, doch für die Mitarbeiter ist es ein herber Schlag. Vielen dürfte der Erfolg aus dem Tarifstreit dann wohl nicht mehr so gefallen. Die Frage bleibt: Wieso will die Deutsche Post eine so extreme Sparmaßnahme durchsetzen?

Laut den Zahlen geht es dem Konzern eigentlich sehr gut. Nach Aussagen der Geschäftsführung müsse man sich jedoch effizienter aufstellen, denn die gestiegenen Kosten würden gewaltig auf das Betriebsergebnis drücken. Genau dieses sei zuletzt nämlich um 7,2 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro gesunken. Mit der Sparmaßnahme erhofft man sich, den Kostenpunkt in der Bilanz um eine Milliarde Euro zu drücken. Betrachtet man nur den Bereich “Post und Paket Deutschland”, also das reine Ergebnis der Deutschen Post, soll das Betriebsergebnis um 5,6 Prozent auf 821 Millionen Euro gesunken sein.