Haustiere infiziert: Tödliches Virus breitet sich in Deutschland aus

Eine Katze ist als Freigänger draußen in der Natur unterwegs und erkundet die Gegend. Sie befindet sich im hohen Gras unter einem Baum. Es herrscht eine idyllische Stimmung in der Natur.
Symbolbild © istockphoto/Isabella Lynx

Davor müssen sich immer mehr Bürger auch in Deutschland hüten. Ein potenziell tödliches Virus infiziert Haustiere und kann fatale Folgen für sie haben. Die Behörden sind alarmiert. Sich jetzt genau zu informieren, kann Leben retten.

Eine tödliche Krankheit ist international auf dem Vormarsch. Haustiere, die mit dem gefährlichen Virus infiziert sind, stellen eine Bedrohung dar und sind selbst akut gefährdet.

Heimliche Gefahr für Samtpfoten, die man kennen sollte

Die Vogelgrippe H5N1 ist in den vergangenen Jahren von Vögeln auf mehrere Säugetierarten übergegangen und tötet Katzen inzwischen in alarmierender Zahl. Forscher werteten mehr als 600 dokumentierte Fälle weltweit aus, darunter fanden sich Hauskatzen und sogar Tiger in Zoologischen Gärten. Praktisch alle betroffenen Katzen entwickeln neurologische Symptome wie Enzephalitis, die oft mit Tollwut verwechselt werden, und sterben innerhalb weniger Tage. Infektionen erfolgen über den Verzehr infizierter Vögel. Rohes Hühnerfutter und kontaminierte Rohmilch gehören dazu.

Tatsächlich verbreitete sich H5N1 bei Milchkühen seit März 2024 in mehr als 900 Fällen in 17 Bundesstaaten in den USA. In Kalifornien starben mehrere Katzen nach dem Trinken ungefilterter Rohmilch. Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) betont, dass pasteurisierte Milch sicher bleibt, warnt aber davor, unpasteurisierte Produkte an Haustiere zu verfüttern. Diese Erkenntnisse heben die Notwendigkeit einer lückenlosen Überwachung hervor. Tierärzte fordern nun regelmäßiges Testen von Katzen in Risikogebieten und eine engmaschige Datenerfassung, um Infektionsketten frühzeitig zu durchbrechen.

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Drohendes Risiko für den Menschen – was jetzt zählt

Die größte Sorge: H5N1 mutiert rasch und durchbricht tierische Barrieren. Obwohl menschliche Infektionen bisher selten bleiben, meldeten die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) 70 Fälle in den USA seit April 2024, davon 41 nach Kuhkontakt und sogar mehrere Cluster unter Farmarbeitern. Erste Untersuchungen zeigen, dass Vorinfektionen mit saisonaler Grippe bei Tieren und Menschen möglicherweise mildernde Effekte haben könnten – ein Ansatz, der nun genauer erforscht wird.

In Europa stuft das Friedrich-Loeffler-Institut das Risiko für Wiederkäuer bislang als “sehr gering” ein, doch rät zum vorsichtigen Umgang mit Wild- und Nutztieren. Auch das Robert Koch-Institut warnt vor ungeschützten Kontakten und empfiehlt, Wildvogel-Beobachtungen zu melden, um Ausbrüche schnell einzudämmen. Die Vogelgrippe hat längst ihre Komfortzone verlassen. Vom heimischen Stubentiger bis zur Molkerei – sie zeigt, wie schnell ein Virus neue Nischen erschließt. Jetzt geht es darum, Lücken in der Überwachung zu füllen, Impfstrategien zu beschleunigen und Tier-Mensch-Grenzen besser zu schützen, bevor ein gefährlicherer Erreger entsteht.