Hunderte Stellen weg: Deutsche Traditionsfirma kündigt Kahlschlag an

Menschen laufen durch eine EInkaufsstraße.
Symbolbild © istockphoto/Kuzmalo

Eine deutsche Traditionsfirma streicht jetzt hunderte Stellen.

Eine bekannte deutsche Traditionsfirma baut überraschend knapp 700 Stellen in den nächsten zwei Jahren ab. Wir erklären, was dahintersteckt.

Ein großer Schock

Die Inflation hat Deutschland im Griff und aufgrund der wirtschaftlichen Situation geraten immer mehr Unternehmen in die Zahlungsunfähigkeit. Bevor es dazu kommt, versuchen viele Firmen die Situation jedoch durch den radikalen Abbau von Stellen zu retten. Genau dafür hat sich jetzt auch die Horst Brandstätter Group aus dem fränkischen Zinsdorf entschieden.

Die Unternehmensgruppe ist vor allem durch ihre Spielzeugmarke Playmobil bekannt geworden. Doch zu ihr gehört auch die Marke Lechuza, welche sich auf Pflanzenkübel aus Plastik spezialisiert hat. Jetzt hat sich das deutsche Traditionsunternehmen unerwartet dazu entschieden, etwa 700 Stellen beider Marken komplett zu streichen. Auf einer Veranstaltung zum 50. Jubiläum von Playmobil in Speyer gab die Firma bekannt, dass sie in Deutschland etwa 369 Angestellte und damit 16 Prozent aller Mitarbeiter hierzulande bis 2025 entlassen werden.

Die Hintergründe

Medien zufolge haben die Verantwortlichen den Abbau der Stellen damit begründet, dass das deutsche Traditionsunternehmen mit wirtschaftlichen Herausforderungen kämpft. Sie erklärten weiterhin, dass die Firma in den letzten beiden Geschäftsjahren Umsatz- sowie Ergebniseinbußen einstecken musste. Daraufhin habe man alle Geschäftsbereiche untersucht und sei zu der Entscheidung gekommen, die Stellen abzubauen. Wer auf Details und eine konkrete Erklärung für die drastische Änderung hoffte, wurde jedoch enttäuscht.

Experten der Branche sind währenddessen der Meinung, dass die wirtschaftliche Situation nicht für die Umsatzeinbußen verantwortlich sei, sondern dass die Probleme durch die Firma selbst verursacht wurden. Marktkenner sprechen davon, dass der Erfolg der Spielzeugmarke auf der Kippe steht, seitdem 2015 Horst Brandstätter starb. Medien berichten, dass der Umsatz während der Corona-Krise alleine um sechs Prozent sank, während der Rest der Branche ein Hoch erlebte.

Teure Fehler

Das Unternehmen scheint in der Vergangenheit einige Fehlentscheidungen getroffen zu haben. So brachte der für viel Geld produzierte Film nicht den erwarteten Umsatz ein. Eine stabile Spitze scheint es seit dem Tod des Firmenpatriarchen auch nicht zu geben. Denn in den letzten Jahren kamen und gingen viele verschiedene Manager. Auch die Mitarbeiter scheinen seither nicht zufrieden zu sein, was sich auf die Performance des Unternehmens auswirken könnte. Es drangen immer wieder Beschwerden über wenig Wertschätzung am Arbeitsplatz an die Öffentlichkeit.

In Zusammenhang mit dem Abbau der Stellen sprach die deutsche Traditionsfirma in einer Pressemitteilung davon, dass das ganze sozialverträglich und nach Möglichkeit einvernehmlich vonstattengehen soll. Bisher gibt es keine genaueren Informationen dazu, welche Bereiche von den Kürzungen betroffen sind.