Im Gebüsch: Gespenster-Tier breitet sich in Bundesland rasant aus

An Bäumen und Sträuchern an einem Wald in Deutschland befindet sich extremes Gespinst, das an Spinnweben erinnert und von einem ekeligen Tier, das sich rasch ausbreitet, stammt.
Symbolbild © imago/Wolfram Weber

Im Frühling und Sommer kommen die Tiere wieder aus ihren Verstecken. In einem Bundesland in Deutschland breitet sich nun sogar ein wahres Gespenster-Tier aus, das viele Spaziergänger erschrecken könnte.

Nun breitet sich in einem Bundesland in der Bundesrepublik ein wahres Gespenster-Tier aus, gegen das sogar die Behörden vorgehen müssen. So etwas sieht man nicht alle Tage.

Wenn plötzlich ganze Bäume verschwinden und man es mit der Angst zu tun bekommt

In einigen Regionen Nordrhein-Westfalens erleben Spaziergänger derzeit bizarre Szenen: Sträucher und Bäume wirken, als hätte ein gigantisches Spinnennetz sie verschlungen. Besonders in Münster, Schwerte und Dortmund sorgen die Erscheinungen für Gänsehaut. Der erste Eindruck: ein Naturphänomen aus einem Horrorfilm. Doch was auf den ersten Blick wie ein Werk übergroßer Spinnen aussieht, ist in Wahrheit das Ergebnis winziger Raupen: Die Gespinstmotte hat sich wieder breitgemacht.

Ihre Larven spinnen hauchdünne, weißgraue Schleier um Pflanzen, um sich vor Vögeln und Regen zu schützen – mit erstaunlicher Gründlichkeit. Besonders häufig betroffen sind Traubenkirschen, Pfaffenhütchen oder Weißdorn. So eindrucksvoll das Schauspiel auch ist, so rätselhaft ist es für viele Beobachter. Denn die befallenen Pflanzen sehen oft tot aus: Blätter fehlen, Äste wirken ausgedörrt. Dabei bleibt der Baum meist am Leben – trotz der radikalen Entlaubung. Die Pflanzen stecken den Angriff besser weg, als man vermuten würde. Auffällig dabei ist, dass anders als der gefürchtete Eichenprozessionsspinner, der mit giftigen Härchen Allergien auslösen kann, Gespinstmotten für Menschen vollkommen harmlos sind. Auch Haustiere laufen zum Glück keine Gefahr. Der Gruselfaktor bleibt rein optischer Natur.

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Gespenster-Tier breitet sich aus – doch Hilfe naht

Das eigentliche Drama beginnt, wenn sich die Netze vollständig ausbreiten. Zu diesem Zeitpunkt lassen sich die Raupen kaum noch aufhalten – selbst Gift zeigt kaum Wirkung. Viel gefährlicher als die Raupen sind allerdings unüberlegte Gegenmaßnahmen: Insektizide vernichten auch Bienen, Marienkäfer und andere Nützlinge. Doch die Natur hat längst vorgesorgt: Um den 24. Juni herum, zum sogenannten Johannistag, starten viele Laubbäume einen zweiten Austrieb – den “Johannistrieb”. Diese Art zweite Chance hilft den Pflanzen, sich zu regenerieren, selbst wenn sie zuvor kahlgefressen wurden.

Wer helfen möchte, sollte auf Vielfalt im Garten setzen. Insektenfreundliche Pflanzen, kleine Wasserstellen oder Vogelhäuser stärken das Gleichgewicht im Ökosystem – und halten die Population der Gespinstmotte auf natürliche Weise in Schach. Was bleibt, ist ein gespenstischer Anblick, der zeigt, wie clever und gleichzeitig gnadenlos die Natur sein kann. Doch wer ihr vertraut, sieht: Selbst dieser Spuk hat einmal ein Ende.