Immer mehr gebildete Migranten wollen aus Deutschland weg

Viele junge Menschen gehen mit gepackten Koffern auf Reisen. Manche ziehen auch in eine neue Stadt, um Arbeit zu finden. Sie reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Flugzeug.
Symbolbild © imago/Michael Gstettenbauer

Hierzulande muss man wohl eine weitere Schlappe einstecken: Immer mehr gebildete Migranten wollen tatsächlich aus Deutschland weg. Die Gründe sind auf jeden Fall nachvollziehbar.

Die Ergebnisse der Umfrage sind eindeutig und zeigen, dass die Lage alles andere als optimal ist. Denn immer mehr gebildete Migranten wollen aus Deutschland weg. Ihre angegebenen Gründe sollten die Verantwortlichen zum Nachdenken anregen.

Mit Fachkräften aus dem Ausland gegen den Mangel – Dies dürfte für die Zukunft Probleme bereithalten

Schon in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hat Deutschland immer wieder Fachkräfte aus dem Ausland geholt, um die Lücken auf dem Arbeitsmarkt zu füllen. Dabei denkt man wohl in erster Linie an die Inder, die hier als Programmierer eingestellt wurden und die Lücken in den Betrieben füllten. Auch jetzt sollen es wieder Kräfte aus dem Ausland richten. So lassen sich junge indische Menschen als Fachkräfte in den Bäckereibetrieben ausbilden. Doch so einfach dürfte es wohl bald nicht mehr sein. Denn gerade gebildete Migranten wollen nicht mehr hierbleiben.

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Gerade gebildete Menschen denken über Fortgang nach – die Gründe sind einfach zu gravierend

Wer gebildet ist, ist mobiler und auch anpassungsfähiger, so die Experten. Und sie sehen besonders die Zustände, die für sie unhaltbar sind. Dazu gehören unter anderem steuerliche Belastungen, die große Bürokratie sowie die politische Unzufriedenheit und weitere persönliche Gründe. Hinzu kommt für Geflüchtete ein weiterer wichtiger Grund: Sie fühlen sich diskriminiert. Viele von ihnen mussten bereits negative Erfahrungen sammeln.

Ca. 26 Prozent der in einer Online-Erhebung befragten Menschen wollten auswandern. 50.000 Menschen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren nahmen daran teil. Drei Prozent von ihnen hatten schon konkrete Pläne fürs Auswandern. Viele von ihnen wollen in ihr Herkunftsland zurückkehren und haben dafür eher soziale Gründe: Angehörige und Partner sowie Freunde befinden sich dort. Diejenigen, die zwar auswandern wollten, aber nicht in ihr Herkunftsland, sahen im Zielland eine bessere berufliche Zukunft und wirtschaftliche Lage. Damit Deutschland die gut ausgebildeten Menschen halten kann, muss es sich etwas einfallen lassen.