Immer mehr junge Leute fordern weniger Arbeit und frühere Rente

Ein junger Mann mit einer hippen blauen Mütze sitzt in einem Park bei schönem Wetter auf einer Bank und wartet und schaut nachdenklich und leicht traurig nach unten.
Symbolbild © imago/ Zoonar

Viele Studien bezeugen das, was viele von uns ohnehin selbst denken und im Alltag erleben. Immer mehr junge Leute wünschen sich weniger Arbeit und eine frühere Rente. Doch wie sie das erreichen wollen, ist eine völlig andere Frage.

Bei den späteren Generationen hat sich das Anspruchsdenken deutlich verändert. Immer mehr junge Menschen in Deutschland fordern Unglaubliches: Sie wollen weniger Arbeit und eine frühere Rente. Das führt zu einer regen Debatte um die Zukunft der Arbeitswelt.

Ein neues Verständnis von Arbeit, das interessante Gründe hat

Die Generation Z, geboren zwischen Mitte der 1990er- und den frühen 2010er-Jahren, stellt traditionelle Arbeitsmodelle infrage. Laut einer Umfrage eines namhaften Karrierenetzwerks wünschen sich über die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland eine Reduzierung ihrer Arbeitszeit, wobei 34 Prozent bereit sind, dafür finanzielle Einbußen hinzunehmen. Dieses veränderte Arbeitsverständnis zeigt sich auch in der Ablehnung von Mehrarbeit. Insbesondere jüngere Generationen wie die Millennials und die Generation Z streben nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance und lehnen es ab, mehr zu leisten als erwartet, um Burn-out zu vermeiden.

Flexiblere Arbeitszeitmodelle wie die Vier-Tage-Woche oder Gleitzeit gewinnen immer mehr an Bedeutung, auch in Deutschland. In skandinavischen Ländern zeigen Pilotprojekte bereits, dass kürzere Arbeitszeiten die Produktivität nicht verringern, sondern in vielen Fällen sogar steigern. Zudem hat die Coronapandemie diesen Trend verstärkt, da Homeoffice und hybrides Arbeiten bewiesen haben, dass starre 40-Stunden-Wochen nicht zwingend notwendig sind. Das sehen nun auch die Jüngeren und fordern deshalb ihren Teil vom Kuchen.

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Eine weitere Forderung ist in Deutschland nur schwer realisierbar

Neben dem Wunsch nach kürzeren Arbeitszeiten wächst auch die Forderung nach einem früheren Renteneintritt. Die Generation Z hinterfragt den traditionellen Generationenvertrag. Denn in einer Zeit von sinkenden Geburtenraten und steigender Lebenserwartung meinen viele, dass sie dabei sowieso den Kürzeren ziehen. Wenn immer mehr Menschen kürzer arbeiten und früher in Rente gehen möchten, könnte dies die Finanzierbarkeit des Systems gefährden.

Laut Prognosen könnten ab 2025 Deutschlands geburtenstärkste Jahrgänge in Rente gehen. Das würde zu einer noch nie dagewesenen zusätzlichen Belastungen für die Sozialsysteme führen. Die Forderungen der jungen Generation nach weniger Arbeit und einem früheren Renteneintritt spiegeln ein verändertes Verständnis von Arbeit und Lebensqualität wider.