Immer mehr Studenten fühlen sich bei erstem Job schon überfordert

Eine Frau sitzt auf einem Bürostuhl an ihrem Schreibtisch vor einem Laptop und fasst sich mit der rechten Hand an den Kopf. Sie hat die Augen geschlossen und ihre Mimik zeigt, dass sie offenbar Kopfschmerzen hat.
Symbolbild © istockphoto/bojanstory

Was zunächst nur als Einzelfall auftrat und als Faulheit abgetan wurde, scheint jedoch ein grundlegendes Problem zu sein: Immer mehr Studenten fühlen sich bei ihrem ersten Job schon überfordert.

Die nächste Generation trifft derzeit auf die Arbeitswelt – vom Studentenleben hinein in einen Vollzeitjob. Dies scheint jedoch ein enormes Problem darzustellen, denn immer mehr Studenten fühlen sich bei ihrem ersten Job überfordert.

Die Sichtweisen zweier Generation treffen aufeinander: Enorme Hürden in der Arbeitswelt

Die nächste Generation von Studenten und Auszubildenden ist im Arbeitsmarkt. Für sie beginnt nun die harte Realität, wie die Vorgänger-Generation meist amüsiert feststellt. Die “alten Hasen”, die schon seit Jahrzehnten ihren Berufen nachgehen, wissen nicht nur, was man von ihnen erwartet, sondern haben auch eine entsprechende Ausbildung mitgemacht. Man hat keine Ansprüche gestellt, sondern gelernt und ist anschließend in einen Beruf gegangen, in dem man Sicherheit erwarten durfte. Alles andere hatte hintenan zu stehen. Denn das Wichtigste war, dass man Geld verdienen musste. Haus, Auto und Familie mussten schließlich finanziert werden. Wer sich etwas leisten wollte, hat studiert, vielleicht am Ende sogar promoviert und sich dann einen sicheren Job in einem Unternehmen gesichert.

Doch die jetzige Generation hat Ansprüche, andere, als die Menschen vor ihr. Sie studieren auch – aber nicht der Sicherheit wegen. Die heutigen Studierenden wollen etwas bewegen, etwas erreichen und vieles verändern. Aber nicht nur das. Für sie ist auch wichtig, dass sie noch ein Privatleben neben der Arbeit haben. Der Job nimmt nicht mehr die höchste Priorität im Leben ein. Das Kompositum “Work-Life-Balance” spielt in dieser Generation eine größere Rolle als noch in den Generationen zuvor.

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Studierende klagen: Erster Job ist ganz anders als erwartet

Wer ein Studium beginnt, kann sich die Zeit relativ frei einteilen. Zwar muss man als Student Vorlesungen besuchen, die zu bestimmten Zeiten stattfinden. Aber die Anzahl der Veranstaltungen pro Semester sowie die Kurse kann man sich weitgehend frei aussuchen. Dies ist mit dem ersten Job nicht mehr möglich. Meistens muss man als Arbeitnehmer spätestens von 9:00 Uhr bis 17:00 Uhr auf der Matte stehen – und das von montags bis freitags. Für viele Uni-Abgänger ist dies ein echter Schock – wie der Sprung ins kalte Wasser.

Das zeigen auch Umfragen unter den Job-Anfängern. Sie fühlen sich überfordert und fragen sich, wie andere vor ihnen es geschafft haben. Denn sie haben keine Zeit mehr fürs Leben. Treffen mit Freunden, Freizeitveranstaltungen und Me Time bleiben bei einem Vollzeitjob vollkommen auf der Strecke. Wenn sie nach Hause kommen, fühlt sich eine Job-Anfängerin so erschöpft, dass sie nicht einmal mehr die Kraft findet, sich etwas zu Essen zu kochen. Zahlreiche TikTok-Videos von jungen Uni-Absolventen zeigen, dass dieses Phänomen der Überforderung kein Einzelfall in der jetzigen Generation ist. Wer dann auch noch längere Fahrten zur Arbeitsstelle auf sich nehmen muss, kommt zu nichts mehr, so eine junge Berufsanfängerin in ihrem Video. Viele können die Situation der jungen Berufsanfänger verstehen. Andere hingegen können dies nicht nachvollziehen. Sie äußern in ihren Kommentaren, dass die Jugend von heute einfach verzogen wird.