Immer weniger haben noch Geld auf dem Konto: Kundinnen und Kunden der Sparkassen im Südwesten fällt das Sparen wegen der hohen Inflation zunehmend schwer.
Die Banken spürten, wie die Sparfähigkeit der Kunden zurückgeht, sagte Peter Schneider, Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, am Donnerstag in Stuttgart.
«Mittlerweile können rund 40 Prozent unserer Privatkundinnen und -kunden kein Geld zur Seite legen», so Schneider. Die steigenden Energiepreise kämen erst noch auf sie zu. Schneider ging deshalb davon aus, dass in Kürze die Hälfte der Kunden ihr Einkommen braucht, um ihre Ausgaben zu decken.
Zum Stichtag Ende Juni stiegen die Kundeneinlagen binnen zwölf Monaten um 2,3 Prozent auf 165,6 Milliarden Euro und damit weniger stark als in den Jahren zuvor. Die Zusagen für neue Kredite erreichten im ersten Halbjahr laut Sparkassenverband mit 19,4 Milliarden Euro einen neuen Höchststand. Der Bestand an Immobilienkrediten wuchs im Vergleich zum Ende Juni des Vorjahres um 9,2 Prozent auf 85,6 Milliarden Euro. Viele Kunden hätten sich in den vergangenen Monaten angesichts steigender Zinsen noch günstige Finanzierungsmöglichkeiten gesichert.Laut Schneider zeigten sich jetzt aber «erste Bremsspuren», zum Beispiel, wenn Privatkunden zugesagte Kredite wegen der stark steigenden Baupreise nicht abrufen oder höhere Finanzierungskosten durch steigende Zinsen die Nachfrage nach Immobilienkrediten schwächen. /dpa