Immobilien-Unternehmen ist pleite: Tausende Wohnungen betroffen

Häuserfassade in Paris mit Bäumen am unteren Bildrand
Symbolbild © istockphoto/Pascale Gueret

Nach den Insolvenzen in diesem Jahr trifft es nun die nächste Branche: ein Immobilien-Unternehmen ist pleite. Davon sind tausende Wohnungen betroffen. Das sind die Hintergründe.

Keine Branche scheint vor der Insolvenz-Welle verschont zu bleiben. Nun ist auch ein großes Immobilien-Unternehmen pleite. Davon sind mehrere Projekte mit tausenden von Wohnungen betroffen. Das sollten Betroffene jetzt wissen.

Viele Fragen sind noch offen

Ungewiss ist derzeit die Zukunft all der Menschen, die entweder eine Wohnung gekauft oder in die Projekte investiert haben. Laut dem Insolvenzverwalter Volker Böhm seien die Unternehmensstruktur zu komplex und die Sachverhalte so vielschichtig, dass es Wochen dauern wird, um den betroffenen Wohnungskäufern verlässliche Informationen geben zu können. Die wichtigste Frage für alle sei nun, wie die notwendigen finanziellen Mittel beschafft werden können, damit die Projekte fortgeführt werden können.

Knapp 2.000 Wohnungen in Gefahr

Da das Immobilien-Unternehmen zurzeit 118 laufende Projekte betreut, sind damit 1.852 Wohnungen betroffen. Einige stehen kurz vor der Fertigstellung. Hauptsächlich haben Privatpersonen in diese Projekte investiert, die erhebliche Gelder eingebracht haben und daher über die Zukunft sehr besorgt sind. Dies sei laut Böhm eine sehr schwierige Situation. Daher müsse man mit Bedacht handeln und alles tun, um die bestmögliche Lösung zu finden.

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Deutschlandweit sind die Projekte der Immobilien-Gruppe Project verteilt. Schwerpunktmäßig befinden sich die Wohnungen in Düsseldorf, Potsdam, Berlin, Hamburg, dem Großraum München und dem Rhein-Main-Gebiet sowie in Nürnberg. Deshalb können verbindliche Informationen immer nur auf ein bestimmtes Projekt bezogen gegeben werden. Zu jedem Projekte muss ermittelt werden, wie der Baufortschritt ist, wie es um die Abrechnungsstände und die ausstehenden Verbindlichkeiten bestellt ist. Danach wird pro Bauvorhaben ermittelt, wieviel an Kapitalbedarf noch benötigt wird.

Doch nicht nur die Käufer sind betroffen. Zahlreiche Handwerker-Rechnungen stehen ebenfalls aus, die Project bislang nicht beglichen hat. Da die Baupreise derzeit weiterhin genauso wie die Zinsen steigen, bleibt abzuwarten, wie sich die Lage für alle Beteiligten entwickelt. Die Project Immobilien-Gruppe ist jedoch nicht das einzige Unternehmen aus der Immobilien-Branche, das pleite ist, und wird es wohl auch nicht bleiben.