In Gewahrsam: Aktivist klagt über keine vegane Verpflegung

Ein älterer Mann sitzt in einer Gefängniszelle auf seinem Bett und hält einen Metallteller mit Essen in der Hand. Er ist gerade dabei zu essen. Er trägt einen orangenen Gefängnisanzug. Im Vorgergrund sieht man die Gitterstäbe.
Symbolbild © istockphoto/EvgeniyShkolenko

Ein Veganer steht nun vor Gericht, jedoch nicht als Beschuldigter, sondern als Kläger: Der Aktivist klagt über keine vegane Verpflegung während seiner Zeit in Gewahrsam.

Ein Veganer ist bereit, für seine Überzeugungen einzustehen und notfalls weiterhin zu klagen, wenn er kein Recht bekommt: Als er sich in Gewahrsam befand, bekam der Aktivist nach eigener Aussage keine vegane Verpflegung. Dieser Prozess kann weitreichende Folgen haben.

Veganer kämpfen für ihre Überzeugungen und gehen bis zum Äußersten

Immer mehr Menschen wollen vor dem Tierleid nicht mehr die Augen verschließen und ernähren sich deshalb nicht nur vegan, sondern verzichten auch auf tierische Kleidung und Kosmetika. Doch sie wollen noch mehr: Die Öffentlichkeit soll ebenfalls auf das Leiden der Tiere aufmerksam gemacht werden. Unvergessen sind wohl den meisten die Szenen, als sich Aktivisten – darunter auch einige Prominente – in Folie einwickelten und aussahen wie die abgepackten Fleischwaren in der Auslage von Supermärkten. Vielen ein Begriff ist wohl auch die Aktion, als Aktivisten den Medienraum der ÖVP-Zentrale besetzten und sich mit Fahrradschlössern aneinanderketteten.

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Veganer klagt wegen keiner veganen Verpflegung: “Könnte Meilenstein bedeuten”

Für eben jene Aktion kam Georg Prinz in Polizeigewahrsam und mit ihm seine Mitstreiter. Dort bekam er jedoch laut eigener Aussage kein veganes Essen. Selbst als er darauf hinwies, erhielt er nur Weißbrot, Marmelade und Butter. Letztere gab er in seiner zwanzig Stunden andauernden Inhaftierung zurück und bat erneut um ein veganes Mahl. Am nächsten Morgen habe er jedoch wieder Brot, Marmelade, Butter und einen Kaffee mit Kuhmilch erhalten. Wie der Aktivist in seiner Klageschrift beschrieb, habe man ihm gesagt, dass es keine veganen Gerichte gäbe.

Deshalb klagt der Veganer nun und will damit erreichen, dass zukünftig überall vegane Gerichte als Alternative vorhanden sein müssen. Er hofft, dass das Gericht in Tirol ihm Recht gibt. Wenn nicht, will er bis in die höchste Instanz klagen. Würde seiner Klage hier stattgegeben werden, wäre es zukünftig auch denkbar, dass zum Beispiel in der Bundeswehr veganer Ersatz für Stiefel und Handschuhe vorhanden sein müssen.