Insolvenz: Jetzt trifft es sogar Pflegeheime – teure Stromkosten

Senioren mit Pflegekraft.
Immer mehr Menschen wollen nicht ins Seniorenheim. Symbolbild © istockphoto/Ridofranz

In Deutschland explodieren die Kosten für Gas und Strom. Das belastet Verbraucher und Unternehmer. Jetzt trifft es die Pflegeheime ganz hart.

Zum Jahresbeginn wurden die Heimbewohner im Bundesland Hessen von einem neuen Preisschock überrascht. Mittlerweile musste ein Pflegeheim energiebedingt schließen. Folgt jetzt die Kältewelle?

Über 100 Rentner ohne Zuhause

Es ist kaum zu glauben, aber über 100 Bewohner haben im Winter ihr zu Hause verloren, weil die Wärme unbezahlbar wurde. In dem betroffenen Pflegeheim haben die alten Menschen bereits viele Jahre verbracht.

Laut Angaben der Betreiber seien die Corona-Pandemie und die enorm hohen Energiekosten eine Ursache dafür, warum man nun vereinzelte Heime schließen muss.

Entrüstung über Heimschließung

So schließt zum Beispiel das Wohnzentrum für Senioren am 31. März in Bad Soden-Salmünster. Über Nacht hatten Personal und Bewohner von der Schließung erfahren. So haben durch diese Entscheidung zum einen die Bewohner ihr Zuhause verloren und zum anderen die Mitarbeiter ihre Arbeitsstelle.

Für viele ist das katastrophal. Das ist den Angaben des Bürgermeisters Dominik Brasch in den sozialen Netzwerken, wie bei Facebook, zu entnehmen. Laut seiner Angaben sind 100 Rentner wohnungslos und brauchen sofort einen neuen Pflegeplatz. Außerdem müssen sich viele Mitarbeiter nach einer neuen Arbeitsstelle umsehen.

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Schließung und Insolvenzverfahren

Insgesamt sind von den Schließungen wohl 204 Pflegeplätze und Wohnplätze betroffen. Der eigentliche Mangel verschlimmerte noch einmal das Fehlen der Fachkräfte. Man habe in der aktuellen Situation zu keinem Zeitpunkt die notwendigen Belegungsquoten erreichen können.

So kam man schon zu dem Entschluss, einen kompletten Trakt in einem Gebäude zu schließen. Jetzt folgt dann die endgültige Schließung des gesamten Heims. Infolgedessen setzt das Insolvenzverfahren ein. Die Lage ist ernst.

So geht es für Bewohner und Mitarbeiter weiter

Zum jetzigen Zeitpunkt gäbe es die Information, dass die 100 Beschäftigten Stellenangebote an anderer Stelle erhalten hätten. Überdies würde man sich nach Aussage der Curata Care Holding GmbH darum kümmern, dass alle Bewohner einen sicheren und neuen Platz erhalten. Was man den alten Menschen aber nicht wiedergeben kann, ist ihr Zuhause, an das sie sich in den vergangenen Jahren schon gewöhnt haben.