Jobs gekündigt: Traditionsfirma macht deutsches Werk dicht

Ein Mitarbeiter in einem Blaumann bedient in einer großen Fabrikhalle eine schwere Maschine. Es scheint eine Art Motor zu sein, der an einem Kran hängt und den der Arbeiter vorsichtig manövriert.
Symbolbild © imago/ Rainer Unkel

Das war eine böse Überraschung für die gesamte Belegschaft. Eine Traditionsfirma macht ein deutsches Werk mit sofortiger Wirkung dicht und entlässt postwendend viele ihrer Mitarbeiter.

Von jetzt auf gleich arbeitslos: So ergeht es vielen ehemaligen Mitarbeitern einer deutschen Traditionsfirma, die die Produktion ohne Vorwarnung eingestellt hat.

Traditionsfirma macht deutsches Werk dicht – Angestellte sind schockiert

Es schien ein ganz normaler Arbeitstag zu sein, als die Firma Schuko in Bad Saulgau zu einer Mitarbeiterversammlung rief. Dort verkündete die Geschäftsleitung, dass die Produktion von Absauganlagen unverzüglich eingestellt wird. Anschließend waren zehn der vierzig Angestellten sogleich arbeitslos. Der Entschluss der Geschäftsführung sei wirtschaftlich begründet und habe nichts mit der Qualität der Arbeiter zu tun. Diese berichten jedoch, dass die Auftragsbücher stets randvoll gewesen seien. Auch sei nie die Rede von wirtschaftlichen Schwierigkeiten gewesen. Nicht einmal höher gestellte Mitarbeiter, wie etwa der Fertigungsleiter, hätten etwas von den Maßnahmen gewusst und zeigten sich ebenfalls schockiert.

Einige der Betroffenen waren viele Jahre in der Traditionsfirma angestellt und stehen nun vor dem Nichts. Insbesondere ältere Kollegen könnten auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt ein schweres Los haben, weshalb sie um ihre Zukunft bangen. Auch wurden den Arbeitern der Produktion offenbar keine anderen Stellen innerhalb des Unternehmens oder an einem anderen Standort angeboten. Der Hauptsitz der Firma befindet sich in Bad Laer in der Nähe von Osnabrück. Dort wird auch weiterhin produziert.

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Traditionsfirma stellt Produktion in deutschem Werk ein

Laut des Geschäftsführers sei die Wirtschaftslage in Deutschland derart schwierig, dass man sich zu einer Umstrukturierung gezwungen sah. Das erklärt auch, warum nicht alle vierzig Mitarbeiter eine Kündigung erhalten haben. Die Service- und Vertriebsabteilung sollen wohl weiterhin am Standort erhalten bleiben. Die Umstrukturierung diene vor allem der Kostenersparnis, der Zukunft und der Wettbewerbsfähigkeit.

Jetzt sei an dieser Stelle jedoch angemerkt, dass eine solche Kündigung ohne jegliche Vorwarnung – wenn nicht juristisch, dann wenigstens moralisch – fragwürdig ist. Deshalb haben sich einige der Gekündigten zusammengeschlossen, um den Sachverhalt von rechtlicher Seite her prüfen zu lassen. Ein kleines Trostpflaster soll eine Abfindung sein, die jeder Mitarbeiter pro Jahr seiner Betriebszugehörigkeit bekommt. Langfristige Existenzängste werden damit jedoch nicht wettgemacht.