Justiz ermittelt: Porno-Skandal im Badischen Staatstheater in Karlsruhe?

ARCHIV - Foto: Uli Deck/dpa

Karlsruhe (dpa/lsw) – Das Badische Staatstheater Karlsruhe kommt nicht aus den Schlagzeilen und beschäftigt die Justiz inzwischen gleich mehrfach.

Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hat vor dem Amtsgericht Anklage gegen einen Mitarbeiter des Theaters wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung erhoben, berichtete ein Sprecher der Behörde am Mittwoch.

Der Beschuldigte entstamme nicht der Führungsebene des Hauses.

Zudem sei gegen ein Mitglied der Führung des Theaters schon vor geraumer Zeit Strafanzeige wegen Untreue gestellt worden. Um wen es sich dabei handelt, wollte der Behördensprecher – wie auch in allen anderen Fällen – nicht kommentieren. Auch die «Bild»-Zeitung hatte berichtet. Das Badische Staatstheater war für eine Stellungnahme
zunächst nicht zu erreichen.

Lesen Sie auch
Tausende Mitarbeiter: Traditionsmarke Rügenwalder steht vor Aus

Anfang der Woche war bekannt geworden, dass gegen einen ehemaligen leitenden Mitarbeiter ein Ermittlungsverfahren läuft. Dabei geht es um die angebliche Verbreitung pornografischer Schriften. Dieses Verfahren war durch die Vorwürfe eines Instagram-Nutzers in Gang gekommen, der den Mann des Machtmissbrauch und der sexuellen
Belästigung beschuldigte. Auch gegen den Verfasser der Instagram-Einträge wird ermittelt – wegen des Verdachts der versuchten Nötigung.

Das Theater ist seit Wochen in Turbulenzen, unter anderem auch wegen Vorwürfen gegen den Führungsstil von Intendant Peter Spuhler. Mitte Juli war vom Verwaltungsrat, darunter Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) als Vorsitzende, ein
Maßnahmenpaket beschlossen worden, um die Lage zu befrieden.