Für Hunderte Arbeiter ist das ein Schlag ins Gesicht, denn die bekannte Firma, für die sie arbeiten, schließt einen deutschen Traditions-Standort. Doch leider gibt es keinen anderen Ausweg.
Nun muss eine weitere bekannte Firma einen deutschen Traditions-Standort schließen, denn die wirtschaftlichen Verhältnisse sind gravierend. Hunderte Mitarbeiter verlieren mit dieser Entscheidung ihren Job. Die Wirtschaftskrise fordert damit erneut ein Opfer.
Geschäft boomte während der Corona-Zeit
Die bekannte deutsche Firma war kein Opfer der Corona-Krise. Ganz im Gegenteil: Durch den Lockdown und die Hamsterkäufe vieler Menschen war es schwer, an etliche Non-Food-Artikel heranzukommen. Die Folge war, dass die lokalen Geschäfte massive Einbußen hinnehmen mussten, der Internet-Handel jedoch boomte. Kontaktlos und somit sicher konnte man einfach fast alles bestellen, was man benötigte. Große Unternehmen lieferten sogar innerhalb von 24 Stunden. Dies wurde durch entsprechende Logistik-Dienstleister möglich, die von den massiven Online-Bestellungen ebenfalls profitierten. Ihre Umsätze schossen in die Höhe.
Schließung unumgänglich: Wirtschaftskrise macht Logistik-Unternehmen zu schaffen
Eine bekannte Firma, die von dem Online-Boom profitierte, war Baur Fulfillment Solutions (kurz: BFS), ein Tochterunternehmen des Onlinehändlers Baur, der wiederum ein Unternehmen der Otto Group ist. Für Otto, Baur und andere große Online-Händler übernahm BFS nicht nur den Versand der Waren, sondern auch die Bestellung, die Rechnungsstellung sowie die Auslieferung. Am Standort in Weismain übernahm BFS diese Aufgaben für s. Oliver.
Da der Modehändler in Zukunft jedoch sein eigenes Subunternehmen für diese Aufgaben nutzt und dafür einen eigenen Standort eingerichtet hat, verlängerte er den Vertrag mit BFS nicht. Dieser läuft Ende April 2025 aus. Einen anderen, entsprechend großen Kunden konnte das Unternehmen leider nicht finden. Denn die Verbraucher waren und bleiben weiterhin zurückhaltend im Kaufverhalten. Da die Menschen sparen müssen, wirkt sich dies nun auf den Traditions-Standort Weismain aus. Da der Betrieb seit Anfang dieses Jahres schon schrittweise zurückgefahren wurde, ist sicher, dass sich an der geplanten Schließung nichts mehr ändern wird. Voraussichtlich schließt das Werk bis Mitte des Jahres. 429 Mitarbeiter müssen sich somit einen neuen Job suchen.