Karlsruhe : Als Flüchtling ausgegeben – Mutmaßlicher Terrorist festgenommen

Symbolbild © ISTOCKPHOTO - Foto: Heiko Küverling

Karlsruhe (dpa) – Gegen einen mutmaßlichen Geldbeschaffer für die Terrorvereinigung Islamischer Staat ist ein neuer Haftbefehl erlassen worden.

Wie die Bundesanwaltschaft am Freitag in Karlsruhe mitteilte, wird dem Iraker neben der IS-Mitgliedschaft die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen. Er soll eine zentrale Rolle bei der Geldbeschaffung für den IS in Deutschland gespielt und Spendensammlungen organisiert haben. Auch soll er Finanzmittler zwischen IS-Unterstützern in Deutschland sowie IS-Mitgliedern in Syrien gewesen sein.

Der Beschuldigte kam Anfang 2016 vom Irak nach Deutschland. Von Juni bis September 2020 soll er mehrfach Geldbeträge mit einem Gesamtvolumen von mindestens 12 000 US-Dollar (rund 10 000 Euro) nach Syrien und in den Libanon transferiert haben, um «Glaubensschwestern» in syrischen Flüchtlingslagern zu versorgen oder für ihre Rückkehr
zum IS Schlepper zu bezahlen. Auch sollte der Anklagebehörde zufolge mit dem Geld ein IS-Kämpfer aus dem Gefängnis befreit werden. Anfang des Jahres wurde der Beschuldigte an der deutsch-schweizerischen Grenze festgenommen; er war laut Bundesanwaltschaft auf dem Weg nach Syrien oder Afrika, um für die Terrormiliz zu kämpfen.

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Der Iraker ist seit seiner vorläufigen Festnahme am 2. Januar in Untersuchungshaft – aufgrund eines Haftbefehls des Amtsgerichts Karlsruhe. Die zwischenzeitlich von der Generalstaatsanwaltschaft München geführten Ermittlungen hat die Bundesanwaltschaft am 29. März übernommen.