Das war es jetzt. Ein deutscher TV-Sender ist pleite gegangen. Die nötigen finanziellen Mittel bleiben aus, weshalb man hier – schon wieder – einen Insolvenzantrag stellen musste.
Jetzt geht es auch dem Fernsehen an den Kragen. Fast täglich liest man von Insolvenzen im ganzen Land. Heute trifft es diesen deutschen TV-Sender.
Von den sich häufenden Insolvenzen bleibt das Fernsehen nicht verschont
Einst war es das Zentrum der heimischen Unterhaltung: das Fernsehen. Dennoch verliert es Jahr für Jahr an Bedeutung. Natürlich gibt es immer noch unzählige Menschen, die den Fernseher einschalten, um sich einfach mal berieseln zu lassen. Unumstritten ist auch, dass das lineare TV-Programm nach wie vor seinen ganz eigenen Reiz hat. Doch in einer Welt voller Streaming-Dienste und Social Media nimmt die Stellung des klassischen Fernsehens zusehends ab. Und während deutsche TV-Sender um ihre Existenz kämpfen müssen, schafft es nicht jeder, dabei Schritt zu halten. Für den RNF ist jetzt zumindest Schluss.
Es ist mittlerweile der vierte Insolvenzantrag, den der deutsche TV-Sender Rhein-Neckar-Fernsehen stellt. Grund dafür ist, dass der Hauptgesellschafter Manfred Lautenschläger seine finanzielle Unterstützung fortan verwehrt. Dieser war es, der bei der letzten Insolvenz im Jahr 2021 das schwächelnde TV-Programm aus Baden-Württemberg übernommen hatte. Doch leider reichten seine großzügigen Investitionen nicht aus, das Wunder der Komplettsanierung zu vollbringen. Zwar konnte man die Quoten um bis zu 20 Prozent anheben – doch das genügte offenbar nicht. Der RNF sieht sich abermals mit einer Pleite konfrontiert.
Der regionale Sender wird wahrscheinlich dem Mainstream weichen müssen
Dieser Tage läuft das Programm noch weiter. Doch man muss jetzt darum bangen, wer den deutschen TV-Sender wann übernehmen wird. Es scheint schon die ersten Interessenten zu geben, aber es steht wohl auch fest, dass sich damit die regionalen Inhalte des Rhein-Neckar-Fernsehens verschieben werden.
Somit zeigt sich einmal mehr, dass die Vielfalt an Alternativen die Zuschauergewohnheiten radikal verändert. Auf der anderen Seite scheint ein regionales Programm dieser Tage kaum noch gefragt zu sein. Bedeutet dies, dass der deutsche TV-Sender nach seiner Neuaufstellung mehr Mainstream-Inhalte senden wird?
Es wäre schade, wenn die riesige Auswahlmöglichkeit, die wir derzeit genießen, am Ende doch wieder in einem Einheitsbrei endet. Das wäre dann so ähnlich wie im Jahr 1930, als der erste Fernseher auf den Markt kam, und es lediglich einen TV-Sender gegeben hat. Wir dürfen gespannt sein, was die Entwicklung bereithält und wünschen dem RNF in jedem Fall alles Gute.