Kaum Interesse: Solarfirma-Insolvenz trifft deutsche Werke

Blick auf das Dach eines Hauses. Auf dem Dach sind thermische Solarkollektoren angebracht. Der Himmel über dem Dach des Hauses leuchtet auffällig in einer lila-pinken Farbe.
Symbolbild © imago/CHROMORANGE

Kaum Nachfrage, keine Umsätze – jetzt folgt die nächste Solarfirma-Insolvenz in Deutschland. 600 Jobs wackeln, die Klimaziele rutschen weiter in die Ferne.

Einige gingen ihr voraus, nun folgt die nächste deutsche Solarfirma mit ihrer Insolvenz. Leider blieb dem Unternehmen nichts anderes übrig, denn die Kundschaft bleibt einfach aus – und damit auch die notwendigen Umsätze, um bestehen zu können.

Große Pläne vor dem Aus – “Kaum einer trägt das mit”

Während sich 2023 54 Prozent der Befragten für den Klima- und Umweltschutz interessierten, waren es im letzten Jahr bereits 80 Prozent der Befragten, die beides für sehr wichtig hielten. Angesichts der steigenden Zahlen von Vegetariern und Veganern, die dem Tierwohl zuliebe weniger Fleisch essen, schien die Entwicklung durchaus positiv zu verlaufen. Wenn es allerdings um aktive Schritte in anderen Bereichen geht, trägt diese wohl kaum noch jemand mit. Spätestens dann, wenn es um den eigenen Geldbeutel geht, wird mit zweierlei Maß gemessen. Obwohl die Solaranlagen immer günstiger werden und der Staat sogar Zuschüsse gewährt, entscheiden sich nur wenige Menschen für eine solche Anlage.

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Firma merkt Auswirkungen: Anmeldung der Insolvenz unvermeidbar

Diese Einstellung ist nun auch zum Problem der nächsten Solarfirma geworden, deren deutsche Werke nun Insolvenz anmelden musste. Ende Mai dieses Jahres hätte der Schweizer Solarhersteller Meyer Burger eigentlich seine Geschäftszahlen für das vergangene Jahr vorlegen müssen. Doch dies geschah nicht. Schon länger munkelte man, dass es Zahlungsschwierigkeiten gäbe und eine Sanierung nicht geklappt habe. 600 Mitarbeiter stehen daher vor einer unsicheren Zukunft. In Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt arbeiten 331 Angestellte in der Fertigung der Solarzellen. Am Standort in Hohenstein-Ernstthal in Sachsen arbeiten 289 Menschen in der Technologieentwicklung und im Maschinenbau.

Das Unternehmen, dessen Sitz in der Schweiz in Thun liegt, muss jetzt das Gericht walten lassen. Ein von diesem bestellter Insolvenzverwalter verschafft sich derzeit eine Übersicht über die Lage des Unternehmens. Deshalb ist bislang noch nicht bekannt, wie es mit Meyer Burger weitergehen wird. Hoffentlich findet sich eine Möglichkeit, und die 600 Mitarbeiter behalten ihre Jobs. Insbesondere, da Solarenergie das Potenzial der Zukunft trägt.