Wer in bestimmte Cafés in Deutschland gehen möchte, muss sich auf ein Gegenstands-Verbot einstellen, das hier für Gäste gilt. Wer sich nicht daran hält, muss gehen.
Das klingt einfach unglaublich und scheidet durchaus die Geister. Doch in Deutschland gibt es Cafés, die für die Gäste ein Gegenstands-Verbot eingeführt haben. Der Grund hierfür ist jedoch durchaus verständlich.
Gastronomen sehen besorginiserregenden Trend – und ziehen Grenzen
Es ist ein schönes Bild, das für viele Menschen zum Alltag dazugehört. Anstatt am heimischen Küchentisch ein Brot zu verschlingen und Kaffee zu trinken, geht man gemütlich in ein Café und bestellt sich ein leckeres Frühstück. Der Kaffee ist frisch aufgebrüht und die Auswahl an Aufschnitt und Brötchensorten einfach paradisisch. Nebenbei hält man einen Plausch mit der guten Freundin. Hin und wieder kommt eine Angestellte an den Tisch und fragt, ob alles in Ordnung ist und ob es denn noch etwas sein darf. Man muss kein Geschirr spülen, denn das übernimmt im Küchenbereich eine Servicekraft.
Doch laut vielen Café-Inhabern gehört dieses harmonische Bild mittlerweile eher der Vergangenheit an. Viele Leute setzen sich zwar noch an den Tisch und bestellen etwas. Doch verbleiben sie dort oft stundenlang, ohne etwas Weiteres zu bestellen. Sie unterhalten sich auch nicht und kommen weder mit der Begleitung noch mit dem Personal in ein freundliches Gespräch. Sie alle starren wie gebannt auf einen Bildschirm – und blockieren über Stunden hinweg die Tische. Das wollen viele Gastronomen nicht mehr mitmachen und verhängen kurzerhand ein Gegenstands-Verbot für ihre Räumlichkeiten. Wer das nicht will, muss woanders hingehen.
Gegenstands-Verbot soll die Lage wieder entspannen
Die Café-Betreiber beklagen, dass immer mehr Menschen ihren Arbeitsplatz ins Café verlegen. Sie bestellen lediglich ein Wasser und arbeiten stundenlang an ihrem Laptop oder iPad. Keine Gespräche, kein freundliches Lächeln, keine weiteren Bestellungen. Neben den Umsatzeinbußen und dem Blockieren der Tische beklagen die Inhaber insbesondere die Stille und die angespannte Atmosphäre, die sie für ihr Café nicht wollen.
Deshalb verbieten einige Café-Betreiber in Köln, Magdeburg oder Berlin Laptops und iPads. Auch die kleinen Gäste sollen bitte nicht vor der Serie, die auf dem iPad flimmert, geparkt werden. Die Menschen sollen sich wieder unterhalten. Für die kleinen Gäste gibt es deshalb Malbücher und Stifte, damit sie sich anders beschäftigen können. Die Inhaber möchten so die lockere Atmosphäre zurück, für die Cafés einmal standen und die für Entspannung und Heimeligkeit sorgte. Natürlich stößt dieses Verbot neben Zuspruch auch auf Unverständnis. Doch diese Menschen können dann gern ein anderes Café aufsuchen und dort arbeiten.