Beitragszahler müssen sich auf den nächsten Kostenhammer einstellen. Schon bald sollen die Krankenkassenbeiträge erneut steigen. Erst zu Beginn des Jahres 2025 wurden die Zusatzbeiträge erhöht. Nun schlagen Experten Alarm.
Es fehlen Milliarden ‒ und jetzt sollen Versicherte noch tiefer in die Tasche greifen. Weil Krankenkassen sich in einer schweren Krise befinden, steigen die Beiträge. Die Prognosen sind düster.
Versicherte tragen die Last: Krankenkassenbeiträge sollen wieder steigen
Rund 320 Milliarden Euro haben die gesetzlichen Krankenkassen 2024 eingenommen. Ausgegeben haben sie über 326 Milliarden Euro, woraus sich ein deutliches Defizit ergibt. Die offiziellen Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) belegen die finanzielle Krise, in der sich die Kassen befinden. Zu Beginn des neuen Jahres hatten viele Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge für Versicherte erhöht, um der Finanzierungslücke zu entgegnen.
Dabei soll es allerdings nicht bleiben. Experten erwarten eine weitere Erhöhung der Krankenkassenbeiträge, die wahrscheinlich schon ab 2026 greift. Und auch in den kommenden Jahren sind die gesetzlichen Versicherungen auf höhere Einnahmen, als bisher angewiesen. Bis 2035 könnten die Beitragssätze eine Rekordhöhe erreichen. Zunächst wird erwartet, dass der Beitrag auf 18 Prozent steigt. Danach erreicht er womöglich die 20-Prozent-Marke, wie Daten der DAK-Gesundheit zeigen. Nicht nur die Krankenkassenbeträge stellen eine finanzielle Belastung für Beitragszahler dar. Auch die Sozialabgaben werden in Zukunft noch teurer.
Warum die Beiträge in Zukunft stark ansteigen
Dass die Krankenkassen in einer Finanzkrise stecken, hat mehrere Gründe. Experten verweisen darauf, dass eine grundlegende Reform des Systems notwendig sei. Hinzu kommt der demografische Wandel. Weil es immer mehr ältere Menschen gibt, steigt der Pflege- und Versorgungsbedarf weiter an. Das erhöht die Ausgaben. Vor allem Krankenhausbehandlungen und Medikamente verursachen hohe Kosten.
Hinzu kommen Ausgaben für die ambulante und fachärztliche Versorgung. Deshalb fordert der GKV-Spitzenverband drastische Änderungen, um die Krankenkassen in Deutschland nachhaltig zu entlasten. Derzeit werden verschiedene Möglichkeiten besprochen. Erst kürzlich wurde beschlossen, dass der Bund vorzeitig mit einer Finanzspritze aushilft, die sich auf 800 Millionen Euro beläuft. Welche Maßnahmen folgen und wie sich die Beitragssätze insgesamt entwickeln, müssen Versicherte abwarten.