Klatsche: Deutsche Traditionsfirma geht nach 200 Jahren insolvent

Eine Textilfabrik mit einer gelben Linie, die den Mittelgang kennzeichnet. Mehrere Maschinen, die Fäden und Garn verarbeiten, sind zu sehen. Im Vordergrund ein Teil einer Kontrollmaschine in grüner Farbe. Im Hintergrund mehrere Kartons und Zubehör.
Symbolbild © imago/VWPics

Es gibt offenbar keine Hoffnung mehr für das einst erfolgreiche Unternehmen: Diese deutsche Traditionsfirma ist insolvent und macht den Betrieb komplett dicht. Es ist nicht die erste Insolvenz des Unternehmens, das nun seine Beschäftigten entlassen musste.

Vor fast 200 Jahren begann die Geschichte dieses Unternehmens. Nun ist es zahlungsunfähig und muss schließen. Damit verschwindet ein weiterer Traditionsbetrieb aus Deutschland. Die Mitarbeiter haben bereits die Kündigung erhalten.

Diese deutsche Traditionsfirma ist offiziell insolvent

Schon seit einiger Zeit befand sich das Unternehmen in einer wirtschaftlichen Krise. Vor wenigen Wochen kam dann die Entscheidung: Die Firma musste Insolvenz anmelden. Die Verfahrenseröffnung fand im November 2024 statt. Jetzt ist klar, dass es keine Fortsetzung der Traditionsgeschichte geben wird ‒ es haben sich keine neuen Investoren gefunden. Dabei ist es nicht die erste Insolvenz des Betriebs gewesen. Bereits 2005 rutschte er in eine Krise, konnte sich damals allerdings retten.

Die Leinen-Firma Langheinrich aus der Stadt Schlitz in Hessen muss sich dieses Mal endgültig verabschieden. Das Unternehmen ist für seine hochwertigen Leinentischtücher bekannt, aber auch diese konnten es offenbar nicht retten. Die Tücher seien nicht mehr gefragt. Aufträge aus der Hotellerie blieben aus, die Umsätze gingen zurück. Der Versuch, die Umsätze mit einer Auslagerung nach Belarus und Usbekistan zu erhöhen, ist gescheitert.

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Deutsche Traditionsfirma insolvent ‒ Mitarbeiter werden entlassen

Für die Stadt Schlitz sei das Unternehmen ein wichtiger Teil der eigenen Geschichte, betont Bürgermeister Heiko Siemon. Ihm bleibe nur übrig, sich bei den Beschäftigten zu bedanken. Auch für sie bedeutet das Ende eine große Umstellung: Die 13 Mitarbeiter, die noch in Schlitz beschäftigt waren, haben eine Kündigung und Übergangsgehälter bekommen und müssen sich nun nach einem neuen Arbeitgeber umschauen.

Die Geschichte der Firma Langheinrich, die sowohl in Deutschland als auch im Ausland tätig war, reicht bis ins Jahr 1832 zurück. Auf der Webseite des Unternehmens finden Besucher aktuell lediglich ein Video und die Bemerkung, dass diese sich im Umbau befinde. In der Immobilie, in der die Leinenweberei Langheinrich in Schlitz gearbeitet hat, herrscht aber offenbar bereits wieder reger Betrieb: Es seien andere Unternehmen eingezogen, erklärt Immobilieninhaber Andreas Rebmann.