Klebeprotest: Klimaaktivisten blockieren Straßen in Deutschland

Klimaaktivist will sich festkleben
© Screenshot Letzte Generation

In Deutschland protestieren Klimaaktivisten auf der Straße. Die jüngste Demonstration erreichte nun Köln mit einer besonderen Aktion.

Ab dem Freitag Vormittag am 6. Januar blockierten Aktivisten die Hauptverkehrsstraße. In beiden Fahrtrichtungen war der Verkehr zwischen der Pippin- und Cäcilienstraße behindert. Die Demonstranten ließen sich einiges einfallen, um aufzufallen.

Klebe-Aktivisten auf der Hauptstraße

Um 12:00 Uhr am 6. Januar saßen zehn Personen auf der Verkehrsachse an der Kreuzung nahe Galleria Kaufhof. Einige von ihnen hatten sich auf dem Asphalt mit ihren Händen festgeklebt. Die Polizisten trugen vereinzelte Demonstranten eine halbe Stunde später von der Straße.

Die Demonstranten hatten sich für ihre Aktion nicht das beste Wetter ausgesucht, doch sie verharrten im Nieselregen. Erst die Feuerwehr Köln konnte sie um 14:20 Uhr wieder von dem Asphalt trennen.

Tempolimit und 9-Euro-Ticket

Laut dem Aktivisten Malte müsse die Regierung endlich handeln. Er fordert mit seiner Aktion das Neun-Euro-Ticket ebenso wie ein Tempolimit auf allen Straßen von 100 km/h. Ihm geht es laut eigener Aussage um einen Systemwandel. Dafür bekam er zeitweise Szenenapplaus.

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Kurz bevor die Aktion begonnen hatte, war auch die Polizei eingetroffen. Sie fotografierte alle teilnehmenden Demonstranten und nahm ihre Personalien auf. Vorübergehend wurde der gesamte Verkehr auf andere Wege umgeleitet. Das führte zu massiven Verkehrsbehinderungen. Die Bahn konnte aber ohne Verspätung weiterfahren.

Aggressivität und Wut auf den Straßen

Betroffene, die durch die Demonstration im Stau feststeckten, reagierten zum Teil weniger verständnisvoll. Hohe Aggressivität lag in der Luft. Ein Mann versuchte, die Demonstranten selbst von der Straße zu ziehen.

Die Aktivisten wollten mit ihrer Aktion auch auf den geplanten Abriss von Lützerath aufmerksam machen. Das Dorf sollte der Kohleförderung weichen. In diesen Tagen präsentiert sich vor Ort auch das Bündnis Lützerath lebt. Hier stellen sich Menschen den Abrissarbeiten in den Weg. Allein in den Tagebau Garzweiler zwei würden bis 2030 280 Millionen Tonnen Braunkohle verbrannt werden.