Eine Klima-Aktivistin wurde nach einer Klebe-Aktion zu einer Haftstrafe verurteilt. Damit hatte sie nicht gerechnet.
Die Aktivistengruppe “Letzte Generation” ist zuletzt häufig in die Schlagzeilen geraten. Durch ihre kontroversen Aktionen wollen die Mitglieder auf den Klimawandel aufmerksam machen. Doch die Aktion einer 24-jährigen Aktivistin ging zu weit. Sie muss jetzt mit harten Konsequenzen rechnen.
Klimakleberin muss in den Knast
Die 24-jährige Klimakleberin Maja W. wird für das Festkleben an ein berühmtes Gemälde und für die Teilnahme an einer Straßenaktion scharf verurteilt. Sie muss vier Monate in den Knast. Bisher wurden für solche Aktionen höchstens Geldstrafen verhängt. Doch in diesem Fall hatte das Amtsgericht in Berlin kein Nachsehen.
Im Sommer letzten Jahres hatte sich die junge Frau gemeinsam mit einer Kollegin an ein Gemälde von Lucas Cranach festgeklebt. Bei dem Kunstwerk handelte es sich um das Gemälde „Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“. Rund 2.300 Euro Sachschaden sind dadurch entstanden. Das Gericht verurteilte Maja W. nun für gemeinschädliche Sachbeschädigung. Die Teilnahme an einer Straßenblockade und der Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte wurden zudem als versuchte Nötigung bewertet. In allen Punkten hielt das Gericht Maja W. für schuldig. Laut der “Letzten Generation” seien diese Aktionen jedoch nötig, um eine schnellere Umsetzung der Reduzierung der Treibhausgase zu erreichen.
Urteil löst Debatte aus
Während einige Stimmen das Urteil des Gerichts begrüßen, kritisieren andere das harte Vorgehen. Die Gegenstimmen halten die Proteste für legitim und nötig. Laut den Befürwortern müsse hingegen die Rechtsstaatlichkeit auch für Klimaaktivisten gelten. Schließlich würden diese vor allem durch ihre Straßenblockaden gefährlich in den Straßenverkehr eingreifen. So dürften Protestaktionen nur so weit gehen, wie sie die Rechte anderer nicht einschränken.
Die Klimaaktivistin zeigt sich von dem Urteil unbeeindruckt. Sie möchte weiterhin protestieren. Laut einer Sprecherin des Gerichts wurde das Urteil ohne Möglichkeit auf Bewährung verhängt. Rechtskräftig sei das Urteil jedoch noch nicht. Ob die Strafe andere Klimakleber abschreckt, bleibt abzuwarten.