Kombilösung in Karlsruhe: Unterirdische Haltestellen werden fertiggestellt

ARCHIV - Foto: kasig

Karlsruhe: Beim Innenausbau des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels unter der Kaiserstraße zwischen Gottesauer Platz und Mühlburger Tor mit dem Südabzweig vom Marktplatz in die Ettlinger Straße öffnet sich eine Haltestelle nach der anderen durch den Abbau der Raumgerüste nach oben zu ihrer wahren Größe.

Die nicht mehr benötigten Gerüste geben in den Haltestellen Durlacher Tor, Kronenplatz, Lammstraße und Europaplatz den Blick ganz oder zumindest schon teilweise frei auf die mit hellen Betonwerksteinen und hellen Verkleidungselementen verkleideten Haltestellenwände und –decken.

Lediglich die ebenfalls mit hellem Kunststein ausgestatteten Bahnsteige sind noch mit Holz abgedeckt – zum Schutz der Oberfläche, solange in den Haltestellen noch andere Handwerker unterwegs sind. In den Haltestellen des Südabzweigs stehen die Gerüste weitestgehend noch: Hier werden noch die Unterkonstruktionen und darauf dann die eigentlichen Verkleidungselemente angeschraubt und anschließend mit einem Akustikputz versehen.

Bevor Haltestellenwände und –decken mit der Verkleidung geschlossen werden, müssen die Elektriker aber mit ihrer Arbeit schon „durch“ sein: Die insgesamt etwa 900 Kilometer elektrische Leitungen, die in den 3,6 Kilometern des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels verlegt werden, müssen an den später nur noch schwer zugänglichen Stellen – beispielsweise in 12 Meter Höhe über dem Bahnsteig – komplett verlegt sein.

In den Betriebsräumen sieht die Arbeit der Elektriker dagegen anders aus: Hier werden ankommende und abgehende Leitungen in Schaltschränken zusammengelegt, die später einmal die Steuerung der Betriebstechnik für die unterirdisch verkehrenden Bahnen ebenso übernehmen wie die Regelung der Fahrtreppen oder das Überwachen der Lichttechnik.

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Wesentlich „trockener“ geht es auf den Fahrgastebenen und den Treppenzugängen von der Oberfläche zu den Fahrgastebenen beziehungsweise von dort hinunter zu den Bahnsteigen zu: Handwerker bringen Fließestrich mit eingelagerten kleinen Steinen – Terrazzo – auf den Böden ein und schleifen diese dann ab. So entstehen auch Treppenstufen, die teilweise aber auch als Fertig-Elemente eingebaut werden.

Beim Umbau der Kriegsstraße mit einer oberirdischen Gleistrasse und dem darunter liegenden Autotunnel läuft der Rohbau: Im Baufeld W 1 zwischen Ritterstraße und Karlstor wird der Baugrubenverbau der Baugrube im unmittelbaren Bereich der Straßenkreuzung der Karlstraße mit der Kriegsstraße hergestellt. Östlich von dieser Kreuzung wird der bereits hergestellte Verbau mit Spritzbeton geglättet, das Anlegen des Planums, auf dem die Stahlbewehrung für die Tunnelsohle aufgelegt wird, beginnt Mitte dieses Monats. Noch etwas weiter östlich – aber immer noch im Baufeld W 1 – wird der Ingenieurbau mit der Betonage von Tunnelsohlen, Außen- sowie Mittelwänden und Tunneldecken die Arbeiten am Rohbau des Tunnels wieder aufgenommen.