Krise geht weiter: Konzern mit Hunderten Mitarbeitern ist insolvent

In einer großen modernen Werkhalle sieht man aneinandergereiht zahlreiche hochwertige grau-blaue Maschinen zur Textilherstellung. Noch sind allerdings keine Arbeiter an ihnen.
Symbolbild © imago/Zoonar

Die Coronapandemie und der Krieg in der Ukraine haben in der Wirtschaft und Industrie in ganz Europa tiefe Spuren hinterlassen. Nun geht die Krise bei einem Konzern mit zahlreichen Mitarbeitern weiter, denn er ist nun insolvent.

Überall in Europa leiden Unternehmen unter der Inflationen und Rezession. Nun steckt ein weiterer Konzern in der Krise: Er ist offiziell insolvent. Insbesondere die Mitarbeiter hoffen, dass es doch noch einen Ausweg gibt.

Wirtschaftliches Drama: Die Mitarbeiter leiden am meisten

Die Welt der Modewirtschaft ist hart umkämpft und selbst etablierte Unternehmen geraten derzeit ins Straucheln. Ein Wäschehersteller, der einst für seine provokanten Werbekampagnen bekannt war, sieht sich nun mit der größten Krise seiner Firmengeschichte konfrontiert. Nach monatelangen Finanzproblemen ist die Insolvenz offiziell. Doch die Rettung scheint noch nicht ganz außer Reichweite: Ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung könnte den entscheidenden Wendepunkt markieren.

Mehr als 500 Mitarbeitende, von denen die meisten Frauen sind, blicken einer ungewissen Zukunft entgegen. Seit Jahresbeginn wurden keine Löhne mehr ausgezahlt, während das Unternehmen in enger Abstimmung mit Arbeitnehmervertretungen versucht, zumindest die Grundversorgung über den Insolvenz-Entgelt-Fonds sicherzustellen. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund 51 Millionen Euro. Und das bei einem aktuellen Unternehmensvermögen von gerade einmal 11 Millionen.

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Rettung des insolventen Konzerns könnte durch ungewöhnlichen Investor kommen

Bei der insolventen Firma handelt es sich um den österreichischen Traditionskonzern Palmers. Seit über einem Jahrhundert prägt der Wäschehersteller den Markt. Steigende Schulden und eine unklare Zielgruppenstrategie haben dem Unternehmen jedoch stark zugesetzt. Die aktuellen Sanierungspläne sehen vor, dass Gläubiger 30 Prozent ihrer Forderungen in den nächsten zwei Jahren erhalten könnten. Doch das nur, sofern man einen geeigneten Investor findet. Erste Berichte deuten auf Gespräche mit einem türkischen Interessenten hin, dessen Engagement entscheidend für die Zukunft des Unternehmens sein könnte.

Palmers hat gleichzeitig mit der Neuausrichtung begonnen: Das Produktsortiment soll gestrafft, die Marke klarer positioniert und interne Prozesse optimiert werden. Die Überbrückungshilfen aus der Coronazeit, die zu großen Teilen vom Staat abgesichert waren, geraten ebenfalls in den Fokus, da sie nun fällig sind. Während Kritiker den Staat für die hohe Absicherung der Kredite hinterfragen, bleibt Palmers optimistisch. Sollte die Restrukturierung gelingen, könnte das Unternehmen trotz allem gestärkt aus der Krise hervorgehen.