Der größte deutsche Wohnungskonzern kann aufgrund einer zu geringen Stromversorgung derzeit nicht alle Wärmepumpen in Betrieb nehmen.
Vonovia gilt als der größte deutsche Wohnimmobilienkonzern. Das Unternehmen wurde 2001 gegründet und besitzt über 560.000 Wohnungen in Deutschland, Österreich und Schweden. Jetzt steckt der Wohnungskonzern wohl in einer Krise, die unter anderem mit einem Mangel an Strom zu tun hat.
Vonovia plant zwei Milliarden Euro Einnahmen durch Immobilienverkäufe
Der Wohnungskonzern will nun über 1.000 Wohnungen in Frankfurt, Berlin und München verkaufen. Durch den Verkauf rechnet man mit Einnahmen in Höhe von circa 560 Millionen Euro. Als Grund für den Verkauf nannte Vonovia dabei die steigenden Zinsen, die das Unternehmen finanziell belasten. Um die eigenen Schulden abzubauen, entschloss der börsennotierte Konzern sich daher zu dem Verkauf.
Ein Käufer für die mehr als 1.000 Wohnungen hat sich mit CBRE Investment Management, einem Vermögensverwalter für Immobilien, ebenfalls bereits gefunden. Die Veräußerung von Immobilien ist dabei nicht neu für Vonovia: Erst vor kurzer Zeit kaufte eine Gesellschaft dreißig Prozent des Südewo-Portfolios von Vonovia für eine Milliarde Euro. Darüber hinaus plant Vonovia noch weitere Verkäufe von Immobilien für das Jahr 2023. Insgesamt will der Konzern 2023 zwei Milliarden Euro Einnahmen mit dem Verkauf von Immobilien generieren.
Nutzung der Wärmepumpen von Vonovia aufgrund von mangelndem Strom nicht möglich
Anfang dieses Jahres meldete Vonovia zum ersten Quartal einen Verlust von 2,1 Milliarden Euro durch eine Abwertung des Immobilienportfolios. Neben den steigenden Zinsen beeinflussten auch einbrechende Geschäfte mit der Projektentwicklung sowie zusätzlichen Dienstleistungen den Gewinn des Konzerns negativ. In den ersten drei Monaten dieses Jahres sank der Umsatz des Konzerns damit um zwölf Prozent.
Vonovia will sich in den nächsten Jahren auf das klimafreundlichere Aufrüsten der eigenen Gebäude konzentrieren. Bis 2045 möchte der Konzern deshalb auf fast allen 30.000 dafür geeigneten Dächern Photovoltaikanlagen anbringen. Bisher wurden rund 533 Anlagen installiert. Ebenso möchte man innerhalb von fünf Jahren 6.000 Wärmepumpen installieren. Auch wenn Vonovia in der Vergangenheit bereits 115 Wärmepumpen installieren ließ, kann die Mehrheit der Pumpen bisher aufgrund einer zu geringer Stromversorgung nicht in Betrieb genommen werden. Hintergrund ist der fehlende Netzausbau. Es bleibt abzuwarten, wie der Wohnungskonzern die Strom-Krise in den Griff bekommen will.