Kühe sollen schuld am Klimawandel sein – “Mikroben als Lösung”

Fünf Kühe grasen auf einer Weide. Diese erstreckt sich über mehrere Hektar. Im Hintergrund liegen zwei Kühe auf der Wiese und entspannen sich. Am Horizont sieht man den blauen Himmel mit vielen weißen Wolken.
Symboldbild © istockphoto/Clara Bastian

Laut einer neuen Studie sollen Kühe schuld am Klimawandel sein. Ihre Emissionen sollen zu der globalen Erwärmung beitragen. Eine strengere Kontrolle könnte folgen.

Eine frische Betrachtung des komplexen Rätsels der Erderwärmung enthüllt eine überraschende Verknüpfung: Kühe könnten schuld am Klimawandel sein. Fachleute erwägen die Möglichkeit, eine Art “Emissionskontrolle” für Rinder einzuführen, um die Auswirkungen ihrer Gasemissionen einzudämmen.

“Methan-Fresser” als Helfer gegen die globale Erwärmung

Eine wegweisende Studie der Universität von Washington in Seattle hat aufgezeigt, dass Methan, das vornehmlich in der Land- und Viehwirtschaft ausgestoßen wird, zu den bedeutendsten Klimagasen zählt. Ein Forschungsteam unter der Leitung von Mary E. Lidstrom hat nun einen Lösungsansatz gefunden, wie Methanotrophe Mikroorganismen, umgangssprachlich als “Methan-Fresser” bekannt, diesem Problem entgegenwirken könnten. Diese Mikroben ernähren sich von Methan und wandeln es in Biomasse und Kohlendioxid um. Normalerweise sind sie nur in Regionen mit außergewöhnlich hohen Methankonzentrationen aktiv, die jedoch in der Atmosphäre selten auftreten. Das Team von Lidstrom hat jedoch einen Mikrobenstamm identifiziert, der auch bei geringen Methanmengen effektiv agiert. Diese Mikroorganismen sind sogar in der Lage mehr Methan aufzunehmen als andere Arten.

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Emissionskontrolle bei Rindern zur Methan-Verminderung

Die möglichen Auswirkungen sind enorm: Forscher überlegen, Methanverminderer in der Nähe von Rinderherden einzusetzen, um Emissionen zu reduzieren. Euan Nisbet, Geowissenschafts-Professor an der Royal Holloway Universität, bemerkt, dass Technologie dabei unterstützt, den Ausstoß von Methan zu reduzieren. Dies geschieht insbesondere im Kontext der tropischen Landwirtschaft. Aber die Umsetzung birgt auch Hürden. Lidstrom äußerte die Ansicht, dass eine beträchtliche Vergrößerung der Methan-Anlage erforderlich sei. Dabei nannte sie Kapitalbeschaffung und die Zustimmung der Öffentlichkeit als die hauptsächlichen Herausforderungen. Methan verbleibt ca. 20 Jahre in der Atmosphäre, hat jedoch hohes Treibhauspotenzial. In den vergangenen Jahren haben Industrie und Tierhaltung zu einem Anstieg der Methanemissionen beigetragen. Die Entdeckung von Mikroben, die Methan abbauen, könnte entscheidend sein, um diese Entwicklung umzukehren und die Erde vor den schwerwiegendsten Folgen des Klimawandels zu schützen.