Kündigungswelle: Deutscher Großkonzern will 3000 Stellen streichen

Geschäftsleute laufen den Flur im Büro entlang.
Symbolbild © istockphoto/Chris Ryan

Es könnte die größte Kündigungswelle des ganzen Jahres werden. Ein bekannter deutscher Großkonzern plant jetzt 3000 Stellen zu streichen.

Der deutsche Softwarehersteller SAP hat am Donnerstag ein „gezieltes Restrukturierungsprogramm in ausgewählten Bereichen des Unternehmens“ angekündigt. Derzeit sind bei SAP rund 112.000 Mitarbeiter beschäftigt, die nun damit rechnen müssen, demnächst entlassen zu werden. Insgesamt sollen bei der geplanten Umstrukturierung des Unternehmens etwa 3000 Stellen wegfallen. In Deutschland sollen davon knapp 200 Mitarbeiter betroffen sein. Insgesamt entspricht das etwa 2,5 Prozent der Belegschaft des Konzerns. Damit reiht sich SAP in die jüngste große Kündigungswelle in der weltweiten Technologiebranche ein.

Durch Kündigungswelle weiterwachsen

Bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das Jahr 2022 erklärte Vorstandssprecher Christian Klein zukünftig: „den Fokus stärker auf strategische Wachstumsbereiche zu legen.“ Im vergangenen Jahr steigerte SAP seinen Umsatz um elf Prozent auf insgesamt 30, 87 Milliarden EUR. Verantwortlich dafür waren unter anderem die anziehenden Geschäfte mit der Cloudsoftware zur Nutzung über das Netz. Ohne Währungseffekte aufgrund des schwachen Euro wäre der gesamte Erlös aber wohl nur um knapp fünf Prozent gewachsen.

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Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern stagnierte zudem bei 4,7 Milliarden EUR. Zusammengerechnet sackte der Nettogewinn damit gut auf 1,71 Milliarden EUR ab. Auch, weil etwaige Risiko-Beteiligungen nicht so viele Erträge beisteuern konnten wie in den Jahren zuvor. Zudem fiel die Aktie von SAP zu Handelsbeginn um 2,9 Prozent und damit auf insgesamt 102,92 EUR.

Jobabbau mit Ziel

Insgesamt will das Unternehmen nun seine jährlichen Kosten um circa 350 Millionen Euro senken. Diesbezüglich prüft der Konzern unter anderem auch den Verkauf seiner Mehrheitsbeteiligung an der Datenanalyse-Firma Qualtrics und hat auch verlauten lassen, die besagten 3000 Stellen in dem Konzern zu streichen. Dazu werde es sowohl Trennungsvereinbarungen mit den Mitarbeitern als auch Entlassungen geben. Viele der genannten Einsparungen des Unternehmens mit Sitz im baden-württembergischen Walldorf sollen jedoch erst im kommenden Jahr 2024 zum Tragen kommen.