Kunden sauer: Lidl nimmt umstrittenes Produkt aus dem Sortiment

In einem Supermarkt- Kühlregal in einer Lidl-Filiale befinden sich verschiedene Lebensmittel wie Joghurts, Pudding, Butter und andere Molkereiprodukte. Durch zwei orange-farbene auffällig angebrachte Schilder, auf denen Aktion steht, werden die Kunden auf die wöchentlichen Angebote aufmerksam gemacht.
Symbolbild Foto: Ralf Roletschek, Wikimedia Commons

Die Discounter-Kette Lidl hat ein Produkt aus dem Sortiment genommen. Zwangsläufig wurde dieses dann mit einem anderen Produkt ersetzt. Jetzt hagelt es Kritik für diese Entscheidung.

Manchmal werden Entscheidungen getroffen, die nicht direkt auf Begeisterung stoßen. Diese Erfahrung muss jetzt auch der Discounter-Riese Lidl machen. Denn hier verschwand eine Wassermarke aus dem Regal. Doch der Nachfolger sorgt für massive Kritik.

Wenn zwei V’s sauer aufstoßen

Bei der Zusammenstellung des Sortiments müssen sich Supermärkte häufiger Kritik stellen. Doch nun gibt es heftigen Gegenwind gegen eine Entscheidung, die der Discounter Lidl getroffen hatte. Hier wurde nämlich vor kurzem das „Vittel“-Wasser aus den Regalen geräumt. Ein Schritt den viele Verbraucher und Umweltschützer begrüßten. Doch das Wasser wurde durch eine andere Marke ersetzt.

Neben dem Punkt, dass Vittel nicht mehr bei Lidl verkauft wird, kommt direkt wieder Unmut auf. Denn jetzt finden Kunden „Volvic“ in den Regalen. Doch auch hier gibt es schwere Vorwürfe gegen den Wasserlieferanten. „Vittel“ war länger schon ein Dorn im Auge von Verbrauchern und Umweltorganisationen. Denn das Unternehmen soll bei der Förderung das Grundwasser vor Ort bedrohen und gleichzeitig an massiver Umweltverschmutzung beteiligt sein.

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Die Entscheidung des Schreckens

Für Lidl war klar, dass Vittel ersetzt werden müsse. Also entschied sich der Konzern für Volvic. Doch das sorgte nun erneut für Ärger. Leider müsse beispielsweise dieses Wasser 400 Kilometer weiter transportiert werden, so Umweltschützer. Dies bedeutet auch, dass der längere Transportweg einen höheren CO2-Ausstoß verursacht. Dies belastet das Klima und ist damit alles andere als umweltfreundlich.

Doch das ist noch nicht alles. Denn laut der Deutschen Umwelthilfe wäre es durchaus sinnvoller gewesen, dass bei einem Wechsel auf klimafreundliche Mehrwegflaschen umgestellt worden wäre. Volvic und Vittel werden in Einweg-Plastikflaschen angeboten. Und es wird noch deutlicher.

„Lidl gehört zu den größten Plastiksündern Deutschlands und ist verantwortlich für rund drei Milliarden Einweg-Plastikflaschen jährlich“, so die Kritik der Stellvertretenden DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Sie erklärt weiterhin: „Das zeigt vor allem eins: Den Umwelt- und Klimaversprechungen von Lidl ist nicht zu trauen.“

Wer eine Reaktion erwartet hat, der wird herbe enttäuscht. Weder Volvic Hersteller Danone noch Lidl äußern sich bislang zu der Thematik.