Leere: Restaurantbesuch in Deutschland zum Luxus geworden

Vor einem Restaurant, einer Gaststätte oder einem Café steht neben dem Eingang eine schwarze Tafel, auf der "Wir haben geschlossen" zu lesen ist. Daneben befinden sich mehrere Tische mit Stühlen.
Symbolbild © imago/Bihlmayerfotografie

Einfach mal essen zu gehen, ist für viele Deutsche kaum noch drin. Der spontane Besuch beim Lieblingsrestaurant ist durch Inflation und steigende Preise zum Luxus geworden.

Essen gehen, wie früher, wird für viele Deutsche immer mehr zur Ausnahme. Eine neue Umfrage zeigt, warum Restaurants immer mehr zum Luxusgut werden.

Zu hohe Preise: Das Lieblingsrestaurant ist zum Luxus geworden

Es ist ein Gefühl, das viele kennen: Man stöbert durch die Speisekarte des Lieblingsrestaurants, bekommt Appetit und schluckt dann beim Blick auf die Preise. Statt wie früher mal spontan essen zu gehen, wird heute genau überlegt: Lohnt sich das wirklich? Denn der Restaurantbesuch ist für viele Deutsche mittlerweile ein echter Luxus geworden.

Spätestens seit der Corona-Pandemie und dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sind die Lebenshaltungskosten spürbar gestiegen. Das betrifft nicht nur Energie und Lebensmittel, sondern auch den Gastronomiebesuch. Die Inflation hat zugeschlagen, und das mit voller Wucht. Wie drastisch sich das auf das Essverhalten der Menschen auswirkt, zeigt jetzt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey: Ganze achtzig Prozent der Befragten gaben an, dass sie vor allem wegen der gestiegenen Preise seltener in Restaurants gehen. Für viele ist der Besuch im Gasthaus oder Café längst keine Alltagsfreude mehr, sondern ein seltener Luxus geworden.

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Sparen, wo es geht – auch beim Genuss

Doch nicht nur die Preise selbst halten viele fern von der Gastronomie. 37 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre eigene finanzielle Lage es schlicht nicht mehr hergäbe, regelmäßig essen zu gehen. Erschreckend: Auch die Qualität leidet offenbar unter dem Kostendruck. 22 Prozent kritisieren schlechten Service oder mangelnde Qualität. Auch das ist möglicherweise eine Folge der Inflation, die Restaurants zu Einsparungen zwingt. Die Bequemlichkeit spielt ebenfalls eine Rolle: Vierzehn Prozent essen lieber zu Hause, sei es aus Gewohnheit oder weil selbst kochen einfach entspannter ist.

Laut einer weiteren Umfrage des Preisvergleichsportals Idealo wird generell aktuell hauptsächlich bei Bekleidung, Accessoires und Restaurantbesuchen gespart. Jeder Zweite sagt: Hier wird der Gürtel enger geschnallt. Der Gang ins Restaurant ist für viele keine Selbstverständlichkeit mehr, sondern etwas, das gut überlegt und selten genossen wird.