Veganer gehen auf die Barrikaden: In einem Ort in Deutschland sorgt ein Grillfest für hitzige Stimmung zwischen Veganern und Fleischfans. Was als harmlose Attraktion geplant war, endet in einem handfesten Streit.
Fleischfans gegen Pflanzenpower! In diesem Ort kracht es – beim Schweine-Wettgrillen treffen deftige Steaks auf harte Proteste und einen gegrillten Hunde-Dummy.
Grillduft trifft auf Empörung
In der sonst beschaulichen Kleinstadt Viechtach in Niederbayern ist am Wochenende ordentlich Feuer unter dem Rost gewesen – und das nicht nur im sprichwörtlichen Sinn. Beim Schweine-Wettgrillen auf dem Marktplatz entlud sich ein hitziger Streit zwischen Fleischliebhabern und erbosten Veganern. Bürgermeister Franz Wittmann, der das Event organisiert und mit großem Eifer beworben hatte, sorgte damit nicht nur für Rauchschwaden über der Stadt, sondern auch für dicke Luft in der Veganer-Community.
Ursprünglich hatten sich nur sechs Grillteams angemeldet, doch am Samstag standen deutlich mehr Teams am Grill. Teilweise auch mit vegetarischer Kost. Das reichte der Gruppe “Vegan in Viechtach” allerdings nicht aus. Die Veganer gingen auf die Barrikaden und protestierten gemeinsam mit der Tierrechtsorganisation Peta gegen das Event mit einer Aktion, die viele Besucher irritierte: Vor dem Alten Rathaus thronte eine täuschend echt aussehende Hunde-Attrappe auf dem Grill. Dazu donnerten die Peta-Aktivisten per Megafon ihre Botschaft gegen das angeblich grausame Event ins Publikum. Ein Wettgrillen sei laut ihnen im Jahr 2025 nicht mehr zeitgemäß. Ein Standbetreiber zeigte sich empört und versuchte, die Aktivisten mit Musik zu übertönen – erfolglos. Ein weiterer Mann, der sich den Peta-Aktivisten lautstark in den Weg stellte, wurde von Polizeibeamten zur Seite gezogen.
Söder mit Seitenhieb: Peta packt ein
Auch Prominenz ließ sich den Grillspaß nicht entgehen: Ministerpräsident Markus Söder (CSU), bekennender Fleischfreund, schnappte sich eine Bratwurst und schoss verbal gegen die Protestaktion: “Lächerlich”, nannte er die Aktion in seiner Ansprache.
Nach einer letzten, wenig beachteten Kundgebung war um 12:30 Uhr Schluss für die Tierschützer, denn die Genehmigungsdauer war abgelaufen. Egal, ob das Grillfest im nächsten Jahr wieder stattfindet oder nicht – dieser hitzige Streit dürfte noch lange nachglühen.